Thyssenkrupp zündet den Innovations-Turbo: Auf einer US-Messe präsentiert der Industriekonzern wegweisende Elektrobänder, die das Potenzial haben, die Effizienz in der Elektromobilität neu zu definieren. Doch während die technologische Offensive beeindruckt, fragen sich Anleger: Reicht dieser Vorstoß, um die Aktie nach jüngsten Kursdämpfern wieder auf Kurs zu bringen?

Elektroband-Revolution: Was steckt dahinter?

Im Rampenlicht der Fachmesse Coiltech USA in Michigan stehen Thyssenkrupps neueste Entwicklungen im Bereich der nicht kornorientierten Elektrobänder. Die Marken powercore® und powercore® traction sind speziell für den Einsatz in Elektromotoren und Generatoren konzipiert und versprechen höchste Energieeffizienz. Ein besonderes Highlight ist die neue E-Mobility-Spitzensorte powercore® traction NGO 025-125Y420. Dieses Material besticht durch:

  • Eine Dicke von lediglich 0,25 mm.
  • Eine beachtliche mechanische Festigkeit von mindestens 420 MPa.
  • Extrem niedrige Ummagnetisierungsverluste von maximal 12,5 W/kg bei 400 Hz und 1 Tesla – ein Spitzenwert im internationalen Vergleich.

Mit diesen Eigenschaften will Thyssenkrupp die Effizienz elektrischer Antriebe, insbesondere in der boomenden Automobilindustrie, signifikant steigern.

Blick in die Zukunft: Noch dünner, noch effizienter?

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Doch das Unternehmen ruht sich nicht auf diesen Lorbeeren aus. Bereits für Ende 2025 ist die nächste Generation angekündigt: powercore® traction 020-120Y420. Dieses Material soll bei einer noch geringeren Dicke von nur 0,20 mm Ummagnetisierungsverluste von lediglich 12 W/kg erreichen, und das bei gleichbleibender Festigkeit. Ein klarer Fingerzeig, wohin die Reise bei Spezialstählen geht.

Strategische Weichenstellung: Mehr als nur Stahl?

Diese Produktinnovationen sind keine isolierten Entwicklungen, sondern ein zentraler Baustein der umfassenden Transformation, die Thyssenkrupp durchläuft. Der Konzern strebt danach, sich in technologisch führenden Schlüsselmärkten, wie der Elektromobilität und der Energiewende, neu zu positionieren. Die Fokussierung auf hochspezialisierte und effiziente Stahlprodukte ist dabei entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und die Erschließung neuer Wachstumspotenziale. Die Präsentation in den USA unterstreicht den Anspruch, im internationalen Wettbewerb bei Spezialstählen ganz vorne mitzuspielen.

Erst Anfang Juni legte Thyssenkrupp im Rahmen einer Investorenpräsentation Zahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2024/2025 vor, die den finanziellen Rahmen für diese strategischen Vorstöße bilden. Und dieser Rahmen scheint Investoren derzeit zu beschäftigen. Obwohl die Aktie seit Jahresbeginn eine beeindruckende Performance von über 100% vorweisen kann, gab es zuletzt deutliche Dämpfer. Der Kurs von 8,33 Euro heute bedeutet einen Rückgang von über 12% in den letzten 30 Tagen und liegt spürbar unter dem 50-Tage-Durchschnitt. Der RSI-Wert von 20 deutet auf eine überverkaufte Situation hin. Können die technologischen Fortschritte hier den erhofften Umschwung bringen und das Vertrauen der Anleger nachhaltig stärken? Die Resonanz auf die neuen Produkte wird jedenfalls mit Spannung erwartet.

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