Der Flugzeugriese wagt den großen Sprung - und das gleich in mehrere Richtungen. Während andere Unternehmen ihre Ausschüttungen kürzen, dreht Airbus richtig auf. Die neue Dividendenpolitik verspricht Anlegern bis zu 50 Prozent des Jahresgewinns, bislang waren es maximal 40 Prozent. Das ist ein klares Signal: Das Management sieht die Zukunft rosig.

Doch das ist nur der Anfang einer umfassenden Strategie. Konzernchef Guillaume Faury präsentierte auf der Pariser Luftfahrtmesse ehrgeizige Pläne für die schwächelnden Sparten. Besonders spannend: Der Rüstungsbereich soll bis 2028 von einem Verlust von 600 Millionen Euro auf über eine Milliarde Euro Gewinn katapultiert werden. Eine Kehrtwende, die sich sehen lassen kann.

Orderflut ohne Ende - nur die Produktion hakt

An Nachfrage mangelt es wahrlich nicht. 8.700 Verkehrsflugzeuge stehen in den Büchern - das entspricht über zehn Jahren Produktion bei derzeitigem Tempo. Allein auf der Luftfahrtmesse sammelte Airbus weitere 200 Bestellungen und Vorverträge ein. Taiwans Starlux Airlines orderte zehn zusätzliche A350-1000, Egypt Air sechs A350-900. Während Boeing weiterhin leer ausgeht, häufen sich bei Airbus die Aufträge.

Doch hier liegt auch das Problem: Die Zulieferer können nicht mithalten. Triebwerkshersteller und Sitzhersteller bremsen das Tempo. Ende Mai hatte Airbus gerade mal 243 Maschinen ausgeliefert - nicht einmal 30 Prozent des Jahresziels von 820 Flugzeugen. Ein Dilemma, das schon Jahre anhält.

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Rüstungsgeschäft vor dem Durchbruch?

Besonders bemerkenswert sind die Pläne für die Defence & Space-Sparte. Nach Jahren der Verluste soll hier eine Milliarde Euro Gewinn erwirtschaftet werden. Die Zeitenwende in Europa spielt Airbus in die Karten - Aufrüstung ist das Gebot der Stunde. Kampfjets vom Typ Eurofighter könnten zum Kassenschlager werden.

Beim Militärtransporter A400M hatte Airbus bereits clevere Lösungen gefunden: Frankreich und Spanien nehmen Maschinen früher ab, um die Produktion am Laufen zu halten. Auch die Hubschrauber-Sparte soll von 800 Millionen auf über eine Milliarde Euro Gewinn wachsen.

Die Börse honorierte die Pläne prompt. Der Kurs sprang zeitweise um vier Prozent nach oben auf 166 Euro. Vom Märzhoch bei 177 Euro ist zwar noch Luft nach oben, doch die Richtung stimmt. Während der Partner MTU sogar ein neues Allzeithoch markierte, zeigt sich: Die Luftfahrtbranche hebt wieder ab.

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