Die Nachrichtenlage beim europäischen Luftfahrtgiganten gleicht derzeit einem Wechselbad der Gefühle. Während das langjährige und kostspielige Sorgenkind, der Militärtransporter A400M, weiter für Stirnrunzeln sorgt, scheint es in der zivilen Sparte wie bestellt zu laufen. Kann der Konzern unter dem Strich profitieren oder überwiegen die Altlasten?

Das A400M-Dilemma: Teurer Aufschub statt Befreiungsschlag

Seit Jahren schon entpuppt sich der Militärtransporter A400M als milliardenschweres Ärgernis, das die Bilanzen belastet und dessen Zukunft mehr als einmal auf der Kippe stand. Nun wurde auf der Luftfahrtmesse in Le Bourget bei Paris am Dienstag eine neue Vereinbarung mit der europäischen Beschaffungsorganisation Occar verkündet. Diese sichert die Produktion vorerst, auch weil Frankreich und Spanien bereit sind, die Auslieferung von insgesamt sieben Maschinen vorzuziehen. Man verschafft sich also Zeit.

Diese Atempause soll genutzt werden, um die Betriebskosten der Maschine zu drücken und ihr neue Fähigkeiten zu verleihen, etwa bei der Brandbekämpfung oder durch Abstandsstörsender. Auch eine Steigerung der Nutzlast auf 40 Tonnen steht im Raum. Ob das reicht, um außerhalb der europäischen Hauptkunden neue Käufer zu gewinnen, bleibt abzuwarten. Die Bestellungen blieben hier bislang spärlich. Im spanischen Werk in Sevilla liefen zuletzt auch nur sieben statt der üblichen acht Maschinen vom Band. Jedes Jahr soll nun neu bewertet werden, wie es mit dem Problemflieger weitergeht.

Lichtblick Paris: Explodieren die Auftragsbücher?

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Während beim A400M also weiterhin dicke Bretter gebohrt werden müssen, gab es von der parallel laufenden Branchenmesse "Paris Air Show" am Montag Grund zum Jubeln. Nach einem auftragslosen Vormonat meldete der Flugzeugbauer gleich mehrere gewichtige Bestellungen und füllte die Auftragsbücher. Ein starkes Signal, gerade weil es beim großen US-Konkurrenten Boeing nach einem fatalen Absturz einer Maschine zuletzt eher still war.

Ein besonders dicker Fisch ging mit LOT Polish Airlines ins Netz. Die polnische Fluggesellschaft unterzeichnete einen Vertrag über 40 Maschinen des Typs A220 – die größte Investition in der Geschichte der Airline. LOT-Chef Michal Fijol betonte zwar, die Entscheidung sei rein wirtschaftlich gewesen, doch Beobachter sehen darin auch ein mögliches Zeichen für verbesserte politische Beziehungen zwischen Polen und Frankreich.

Auch aus Saudi-Arabien kam ein bedeutender Auftrag: Die neue staatliche Fluggesellschaft Riyadh Air orderte 25 Exemplare des Langstreckenjets A350-1000. Diese und weitere Deals zeigen, dass die Nachfrage nach Verkehrsflugzeugen ungebrochen hoch ist. Es stellt sich die Frage, ob dieser frische Wind aus der zivilen Sparte stark genug ist, um die alten Gewitterwolken über dem A400M-Projekt zu vertreiben.

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