Der Handelsgigant Walmart sorgt für Schlagzeilen: Eine frische Kreditkarten-Offensive und starkes Analystenlob stehen einem unerfreulichen Rückruf gegenüber. Was bedeutet diese Gemengelage für die Perspektiven des Unternehmens? Ein genauerer Blick lohnt sich.

Offensichtlich schmiedet der Konzern eifrig an seiner Zukunft. So wurde eine strategische Partnerschaft mit dem Finanztechnologie-Unternehmen OnePay und dem Finanzdienstleister Synchrony Financial verkündet. Gemeinsam will man ein exklusives Kreditkartenprogramm für Walmart-Kunden auf die Beine stellen. Geplant sind sowohl eine universell einsetzbare Karte als auch eine spezielle Variante, die ausschließlich für Einkäufe beim Handelsriesen gedacht ist und über die OnePay-App sowie das globale Zahlungsnetzwerk von Mastercard abgewickelt wird. Dieser Schritt dürfte das Serviceangebot für Millionen von Kunden in den USA erweitern.

Analysten sehen strahlende Zukunft

Rückenwind kommt auch von der Analystenfront. Die Experten der Bank of America bestätigten unlängst ihre optimistische Einschätzung für die Aktie und bekräftigten ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 120 US-Dollar. Als Gründe nannten sie die robuste Wertpositionierung des Unternehmens, das beeindruckende Wachstum über alle Verkaufskanäle hinweg sowie sich verbessernde Profitabilitätstreiber.

Besonders hervorgehoben wird die Dominanz im Bereich der schnellen Lieferung: Bereits 76% der US-Haushalte können taggleich beliefert werden, bis Jahresende sollen es sogar 95% sein. Der Online-Handel, der jährlich um über 20% zulegt, steuert mittlerweile die Hälfte des gesamten Umsatzwachstums bei. Innovationen wie der KI-gestützte Einkaufsassistent "Sparky" und Drohnenlieferungen unterstreichen die Ambitionen. International glänzt Sam’s Club in China mit Lieferzeiten von nur 46 Minuten, während Flipkart in Indien eine Rekordlieferung in drei Minuten realisierte. Die Margen sollen durch wachstumsstarke Bereiche wie digitale Werbung und den Drittanbieter-Marktplatz weiter steigen.

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Ein unerwarteter Dämpfer?

Doch nicht alle Nachrichten glänzen. Ein aktueller Vorfall wirft einen kleinen Schatten auf das operative Geschäft. Die August Egg Company musste einen umfangreichen Rückruf von 1,7 Millionen Dutzend Eiern wegen möglicher Salmonellenkontamination initiieren. Diese Eier wurden zwischen dem 3. Februar 2025 und dem 15. Mai 2025 (Verkaufsdaten vom 4. März 2025 bis 4. Juni 2025) unter anderem an diverse Einzelhändler in Kalifornien und Nevada geliefert.

Relevant für den Handelsriesen: Dieselben Eier gelangten zwischen dem 3. Februar 2025 und dem 6. Mai 2025 (Verkaufsdaten vom 4. März 2025 bis 19. Juni 2025) auch in Walmart-Filialen in zahlreichen Bundesstaaten, darunter Kalifornien, Washington, Nevada, Arizona und Illinois. Betroffen sind Packungen mit dem Pflanzencode P-6562 oder CA5330 und den Julianischen Daten 32 bis 126. Auch wenn Walmart nicht der Verursacher des Problems ist, zeigt dieser Vorfall die Anfälligkeit in komplexen Lieferketten.

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