Milliarden verbrannt und nun die Reißleine: UnitedHealth zieht sich nach einem kostspieligen Abenteuer aus Lateinamerika zurück. Für den US-Gesundheitsriesen ist dies ein weiterer dramatischer Schritt in einem ohnehin turbulenten Jahr. Steckt der Konzern in einer tiefen Krise oder ist dieser radikale Schnitt der dringend benötigte Befreiungsschlag?

Das Lateinamerika-Desaster als Wendepunkt

Die Nachricht vom heutigen Mittwoch schlug ein: UnitedHealth beendet sein Engagement in Lateinamerika. Insbesondere die Übernahme des chilenischen Gesundheitsunternehmens Banmedica im Jahr 2018 für 2,8 Milliarden US-Dollar entpuppte sich als Fehlinvestition, die zu Verlusten von über acht Milliarden US-Dollar führte. Dieser Rückzug ist mehr als nur eine strategische Korrektur; er ist das Eingeständnis eines teuren Irrtums.

Für Anleger ist es ein weiteres Signal, dass bei UnitedHealth tiefgreifende Veränderungen im Gange sind. Das Unternehmen kämpft seit Monaten mit Gegenwind, was sich auch im Aktienkurs widerspiegelt: Seit Jahresbeginn summiert sich das Minus auf über 45 Prozent.

Neuer Chef, alte Probleme?

Die Turbulenzen machten auch vor der Führungsspitze nicht halt. Bereits im Mai dieses Jahres kehrte Stephen Hemsley, der den Konzern bereits von 2006 bis 2017 leitete, auf den Posten des Chief Executive Officer zurück. Seine Aufgabe ist es nun, das Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Trotz der aktuellen Widrigkeiten hält das Management an einem langfristigen Wachstumsziel von 13 bis 16 Prozent fest – ein ambitioniertes Vorhaben angesichts der Lage.

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Die jetzige Entscheidung, sich von verlustreichen internationalen Märkten zu trennen, könnte ein erster Schritt sein, Ressourcen gezielter einzusetzen. Möglicherweise fokussiert sich UnitedHealth nun stärker auf profitablere Geschäftsbereiche oder die Herausforderungen im heimischen US-Markt.

Die Schatten des Frühjahrs

Der geplante Rückzug aus Lateinamerika ist nicht die erste Hiobsbotschaft in diesem Jahr. Bereits im April sorgte der Quartalsbericht für Ernüchterung. Zwar konnte UnitedHealth den Gewinn im Vergleich zum Vorjahr steigern, musste aber gleichzeitig die Prognose für das Gesamtjahr kappen. Als Hauptgrund wurden unerwartet hohe Behandlungskosten im wichtigen Medicare Advantage-Geschäft genannt, insbesondere bei ärztlichen und ambulanten Leistungen. Auch unerwartete Veränderungen im Mitgliederprofil von Optum Health belasteten die Planungen für 2025.

Der damalige CEO Andrew Witty bezeichnete die Leistung im ersten Quartal als "ungewöhnlich und inakzeptabel". Die Prognose für den Nettogewinn 2025 wurde daraufhin auf 24,65 bis 25,15 US-Dollar pro Aktie gesenkt. Kein Wunder also, dass Anleger nervös reagierten und die Aktie weiter unter Druck geriet.

Der aktuelle Schritt, Lateinamerika den Rücken zu kehren, ist somit eine Konsequenz aus der angespannten Gesamtlage. Ob diese und weitere strategische Anpassungen ausreichen, um UnitedHealth zu stabilisieren und auf den angestrebten Wachstumspfad zurückzuführen, bleibt die spannende Frage in einem dynamischen Gesundheitssektor.

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