SAP steht aktuell zwischen zwei Fronten: Während der Software-Riese weiter kräftig eigene Aktien zurückkauft, zwingen kritische Sicherheitslücken Kunden zu sofortigen Updates. Diese Mischung aus Vertrauensbekundung und Cyberrisiken hält Anleger in Atem – doch wie wirkt sich das auf die Aktie aus?

Rückkäufe trotz Kursdelle

Das Unternehmen bleibt seinem Aktienrückkaufprogramm treu – und das trotz aktueller Schwäche im Kurs:

  • Allein in der ersten Juniwoche kaufte SAP 653.100 eigene Aktien zurück
  • Investitionsvolumen: 175,32 Millionen Euro zum Durchschnittspreis von 268,78 Euro
  • Seit Programmbeginn bereits über 3 Millionen Aktien zurückgeholt

Diese Strategie signalisiert Managementvertrauen und soll den Gewinn je Aktie stützen. Doch während die Bilanz gestärkt wird, droht von anderer Seite Gefahr.

Sicherheitsalarm: "HotNews" mit CVSS-Score 9.6

Der Juni-Patch Day brachte brisante Neuigkeiten:

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  • 19 Sicherheitshinweise, darunter zwei als "HotNews" klassifiziert
  • Kritischste Lücke im SAP NetWeaver Application Server (CVSS 9.6)
    • Ermöglicht Umgehung von Berechtigungsprüfungen
    • Erfordert sofortiges Kernel-Update
  • Weitere sieben als "High Priority" eingestufte Patches

Besonders brisant: Ein Patch deaktiviert einen anfälligen Bericht in SAP GRC, ein anderer behebt eine Directory Traversal-Schwachstelle im Visual Composer.

Marktreaktion: Vorsichtige Stimmung

Die Aktie reagierte verhalten auf die gemischten Signale:

  • Tagesverlust von bis zu 0,6% auf 266,05 Euro
  • Seit Jahresanfang dennoch solide +12,61%
  • Aktuell 4,9% unter dem 52-Wochen-Hoch von 280,40 Euro

Die Frage bleibt: Überwiegen langfristig die positiven Effekte der Rückkäufe oder die kurzfristigen Belastungen durch die Sicherheitsprobleme? Für SAP-Kunden steht indes fest: Die Updates müssen jetzt eingespielt werden – die Cyberrisiken warten nicht.

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