Der US-Chipriese Qualcomm sorgt für einen Paukenschlag: Für die beeindruckende Summe von rund 2,4 Milliarden US-Dollar will man sich den britischen Chipentwickler Alphawave IP Group einverleiben. Doch was steckt hinter diesem kostspieligen Manöver? Ist das der dringend benötigte Turbo für Qualcomms Ambitionen in neuen High-Tech-Feldern?

Ein Preis, der aufhorchen lässt

Die Amerikaner lassen sich den Deal einiges kosten. Pro Alphawave-Aktie legt Qualcomm 2,48 US-Dollar in bar auf den Tisch, was satten 183 Pence entspricht. Das ist nicht weniger als ein Aufschlag von 96 Prozent auf den letzten Schlusskurs der Briten vor Bekanntwerden der Pläne! Ein klares Signal: Qualcomm meint es ernst und ist bereit, tief in die Tasche zu greifen, um sich dieses Technologieschmuckstück zu sichern. Alternativ können Alphawave-Anteilseigner auch neue Qualcomm-Aktien oder spezielle, umtauschbare Wertpapiere wählen, letztere allerdings mit einer vierjährigen Sperrfrist versehen.

Wenig überraschend hat das Management von Alphawave seinen Aktionären bereits die Annahme des Barangebots oder der direkten Aktienalternative empfohlen. Wichtige Großaktionäre und das Management von Alphawave selbst, die zusammen rund 50,1 Prozent der Anteile halten, haben bereits verbindliche Zusagen für den Verkauf gegeben. Der Weg scheint also geebnet.

Warum Alphawave? Strategischer Schachzug für Rechenzentren und KI

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Die alles entscheidende Frage ist natürlich: Was verspricht sich Qualcomm von Alphawave? Die Antwort liegt in den boomenden Märkten für Rechenzentren und künstliche Intelligenz. Qualcomm will die Konnektivitäts- und Rechentechnologien von Alphawave mit seinen eigenen Prozessorplattformen verschmelzen. Ziel ist es, die eigene Expansion im Datacenter-Segment massiv voranzutreiben und bei der Vernetzung für KI-Anwendungen ganz vorne mitzuspielen. Ein strategischer Zukauf also, um in diesen Zukunftsmärkten nicht den Anschluss zu verlieren, sondern kräftig mitzumischen.

Nach der Übernahme soll Alphawave übrigens von der Londoner Börse genommen und als Privatunternehmen in den Qualcomm-Konzern integriert werden. Die rund 1.000 Mitarbeiter von Alphawave, verteilt auf Standorte in Kanada, Indien, den USA und Israel, dürften also bald unter neuer Flagge arbeiten. Große personelle Einschnitte sind laut ersten Aussagen aber nicht geplant, lediglich der Hauptsitz von Alphawave in Leeds steht auf dem Prüfstand.

Ein Deal mit langem Atem

Bis der Deal endgültig unter Dach und Fach ist, wird es allerdings noch etwas dauern. Die Zustimmung der Alphawave-Aktionäre und eines Gerichts stehen ebenso aus wie grünes Licht von Regulierungsbehörden in Ländern wie Südkorea und Kanada. Qualcomm peilt den Abschluss der Transaktion für das erste Quartal 2026 an. Dieser milliardenschwere Schachzug ist also keine kurzfristige Wette, sondern eine langfristig angelegte Investition in die technologische Zukunft des Konzerns. Ob sich dieser Mut auszahlt, wird sich zeigen müssen, aber die Marschrichtung für Qualcomm im Datacenter- und KI-Markt ist damit klar vorgegeben.

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