Mercedes-Benz steht am Scheideweg: Während der Konzernchef Ola Källenius die Elektro-Offensive als unumkehrbar bezeichnet, verlängert er gleichzeitig die Lebensdauer der Verbrennertechnologie. Diese scheinbar widersprüchliche Doppelstrategie könnte den Stuttgarter Autobauer in eine Zwickmühle bringen – zu lange an beiden Enden ziehen und am Ende weder das eine noch das andere richtig können.

Die Quadratur des Kreises?

Källenius' Plan klingt auf den ersten Blick schlüssig:

  • Elektromobilität bleibt das erklärte Ziel, besonders im Pkw-Bereich
  • Hochmoderne Verbrenner sollen parallel weiterentwickelt werden
  • Design-Revolution ab 2026 mit Rückkehr zu klassischen Mercedes-Elementen

Doch die Herausforderungen sind enorm. Während Tesla und chinesische Hersteller voll auf E-Mobilität setzen, will Mercedes weiter in beide Technologien investieren. Kostet das zu viel Kapital? Und kann der Konzern so im Innovationsrennen mithalten?

Weltrekord als Ablenkungsmanöver?

Parallel zu den strategischen Überlegungen sorgte Mercedes-Benz Trucks mit einem ungewöhnlichen PR-Coup für Aufmerksamkeit: Ein elektrischer Lkw stellte mit über 124 Kilometern Rückwärtsfahrt einen neuen Weltrekord auf.

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Doch was sagt das wirklich aus?

  • Beeindruckende technische Leistung? Sicherlich.
  • Relevant für die tägliche Transportlogistik? Eher weniger.

Während solche Aktionen die Marke stärken mögen, bleiben die eigentlichen Fragen unbeantwortet: Wann wird der E-Lkw alltagstauglich? Und zu welchem Preis?

Die große Wette

Mercedes-Benz setzt alles auf eine Karte: dass die weltweite Nachfrage nach Autos heterogen genug bleibt, um beide Technologien parallel profitabel betreiben zu können.

Die Aktie notiert aktuell bei 51,12 Euro – ganze 22% unter dem 52-Wochen-Hoch. Die Anleger scheinen skeptisch: Kann der Traditionskonzern den Spagat zwischen Zukunft und Vergangenheit wirklich schaffen? Oder wird er am Ende zwischen den Stühlen sitzen?

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