Der Himmel schien die Grenze für die Hensoldt-Aktie, doch nach dem Erreichen neuer Rekordhöhen folgte prompt die kalte Dusche. Massive Gewinnmitnahmen ließen den Kurs des Rüstungselektronik-Spezialisten am Freitag einbrechen. Steht der gesamte Rüstungsboom nun auf der Kippe?

Vom Gipfelsturm zur jähen Korrektur

Noch am Donnerstag hatte das Papier mit einem neuen Allzeithoch bei 107,50 Euro für Jubelstimmung gesorgt und die beeindruckende Rallye der letzten Monate gekrönt. Doch die Freude währte nur kurz. Am Freitag startete die Aktie des Unternehmens zwar zunächst fester, dann aber zogen Anleger die Reißleine. Bis zum Handelsschluss sackte der Kurs auf 101,20 Euro ab – ein Tagesverlust von empfindlichen 5,86%. Damit notiert die Aktie wieder ein gutes Stück unter ihrem jüngsten Gipfel.

Branchenweite Nervosität drückt Kurse

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Doch was steckt hinter dieser plötzlichen Kehrtwende? Offenbar ist Hensoldt kein Einzelfall. Der Abgabedruck fiel mit einer allgemeinen Schwäche bei europäischen Rüstungswerten zusammen. Auch andere Titel aus dem Verteidigungssektor mussten am Freitag Federn lassen. Marktbeobachter deuten dies als Zeichen einer möglichen Verunsicherung. Die Gründe hierfür scheinen vielschichtig:

  • Nach starken Kursanstiegen galten viele Chancen als eingepreist.
  • Vereinzelte Analystenstimmen könnten zur Verunsicherung beigetragen haben.
  • Eine generelle Tendenz zu Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Rallye im Sektor.
  • Die Aktie selbst wies mit einem RSI (14 Tage) von über 81 zuletzt eine stark überkaufte Situation auf.

Trotz des jüngsten Rücksetzers darf die explosive Performance der Hensoldt-Aktie nicht übersehen werden: Seit Jahresbeginn steht ein Plus von fast 200% zu Buche. Selbst nach dem Abrutscher notiert der Titel noch deutlich über wichtigen gleitenden Durchschnitten, beispielsweise rund 114% über der 200-Tage-Linie. Die entscheidende Frage für Anleger lautet nun: Handelt es sich lediglich um eine kurzfristige Abkühlung nach der heißen Rallye, oder beginnt im Rüstungssektor eine Phase nachhaltiger Ernüchterung? Die kommenden Handelstage dürften hier mehr Klarheit bringen.

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