Die Hauptversammlung bei Gerresheimer geriet zum Fiasko: Während Aktionäre nur eine Minimaldividende von 0,04 Euro erhalten, lehnten sie gleichzeitig das geplante Vergütungssystem für die Vorstände ab. Ein seltener Akt der Rebellion – was steckt hinter dem Vertrauensbruch?

Dividende auf Notniveau: Alarmstufe Rot?

Der Verpackungsspezialist zahlt aktuell nur noch die gesetzlich vorgeschriebene Mindestdividende von 0,04 Euro je Aktie – ein dramatischer Schnitt gegenüber den ursprünglich geplanten 1,25 Euro.

Kernpunkte der Krise:

  • Dividendenkürzung um 96,8% auf absolutes Minimum
  • Begründung: "Sicherung finanzieller Flexibilität"
  • Aktie nähert sich mit 47,92 Euro dem 52-Wochen-Tief (47,76 €)
  • Seit Jahresanfang -31,7%, zum Vorjahr sogar -55,3%

"Das ist mehr als nur eine vorsichtige Kapitalerhaltung", kommentiert ein Marktbeobachter. "Bei solchen Einschnitten muss man von akuten Liquiditätsproblemen oder massiven Investitionsbedarfen ausgehen."

Vergütungsdebakel: Aktionäre schlagen zurück

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Doch das eigentliche Signal kam bei der Abstimmung über die Vorstandsgehälter:

  • Keine Mehrheit für das geplante Vergütungssystem
  • Management muss Entlohnungsmodell komplett überarbeiten
  • Nächster Vorstoß erst 2026 möglich

"Selten lehnen Aktionäre Vergütungspläne komplett ab", analysiert eine Corporate-Governance-Expertin. "Hier kollidieren offenbar zwei Welten: Sparzwang für die Dividende, aber üppige Bonuszusagen für die Führungsetage."

Wende in Sicht – oder weiterer Absturz?

Mit einem RSI von 39,7 steht die Aktie zwar nicht mehr im Überverkauften – doch die hohe Volatilität (71,5%) zeigt die Nervosität der Anleger. Die entscheidende Frage: Handelt es sich um eine temporäre Durststrecke oder strukturelle Probleme?

Während das Unternehmen betont, die Kapitalbindung diene strategischen Investitionen, dürften weitere negative Überraschungen die Aktie Richtung 52-Wochen-Tief drücken. Die nächsten Quartalszahlen werden zum Lackmustest für die Glaubwürdigkeit des Managements.

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