BYD geht in die Offensive – doch der Markt bleibt skeptisch. Während der chinesische Elektroauto-Pionier in Australien und Singapur neue Erfolge feiert und seine Lieferketten revolutionieren will, stürzt die Aktie auf ein neues Jahrestief. Kann das Unternehmen die Wende schaffen oder droht weiterer Abwärtstrend?

Machtpoker in Australien

BYD setzt auf Direktvertrieb: Ab Juli 2025 will der Konzern in Australien ohne Zwischenhändler verkaufen. Diese strategische Kehrtwende könnte die Preise für Verbraucher senken – und den Wettbewerb im australischen E-Auto-Markt deutlich verschärfen.

Besonders spannend: Der lange umstrittene Seagull, ein günstiger Stadtflitzer, soll nun doch auf den fünften Kontinent kommen. Damit attackiert BYD gezielt mehrere Marktsegmente gleichzeitig.

Triumph in Singapur

Während die Aktie kämpft, feiert BYD in Asien einen bemerkenswerten Sieg: In Singapur hat das Unternehmen Toyota als meistverkaufte Marke abgelöst.

  • 3.002 Fahrzeuge in vier Monaten
  • 20% Marktanteil
  • Erster Platz in einem Premium-Markt

Dieser Erfolg zeigt: Die globale Expansion trägt Früchte – zumindest in ausgewählten Regionen.

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Chip-Revolution mit Risiko

Die größte Überraschung kommt aus der Lieferkette: Bis 2027 wollen BYD und andere chinesische Hersteller komplett auf heimische Chips setzen. Eine gewagte Ansage – ursprünglich war erst 25% bis Ende 2025 geplant.

Hintergrund ist offenbar massiver Druck der Regierung. Die Vorteile liegen auf der Hand: weniger Abhängigkeit, mehr Kontrolle. Doch die Eile birgt Risiken. Kann die Qualität mithalten? Und was bedeutet das für BYDs internationale Expansion?

Die Aktie spiegelt die Zweifel wider: Mit -71% in 30 Tagen und einem Absturz auf 14,21 Euro steht der Titel kurz vor dem Totalverlust des Jahres. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch beträgt satte -72%.

Fazit: BYD spielt auf mehreren Schachbrettern gleichzeitig – doch der Markt traut dem Konzern die simultanen Herausforderungen offenbar nicht zu. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob die Strategie aufgeht oder ob der Absturz weitergeht.

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