
Boeing: Flugzeugbauer dämpft Erwartungen für Luftfahrtmarkt
16.06.2025 | 03:38
Der US-Flugzeugbauer Boeing hat seine langfristigen Prognosen für den globalen Luftfahrtmarkt nach unten korrigiert – und zeigt sich damit weniger optimistisch als noch vor einem Jahr. Während die Branche weiter mit Lieferengpässen kämpft, stellt sich die Frage: Steht der Luftfahrt ein jahrelanger Nachfrageüberhang bevor?
Langfristprognose leicht gesenkt
In seinem aktuellen Commercial Market Outlook erwartet Boeing bis 2044 eine Nachfrage nach 43.600 neuen Verkehrsflugzeugen. Das sind zwar immer noch gewaltige Zahlen, aber etwas weniger als die 43.975 Flugzeuge, die der Konzern im Vorjahr prognostiziert hatte. Gleichzeitig rechnet Boeing damit, dass die globale Flotte bis 2044 auf über 49.600 Maschinen anwachsen wird – ebenfalls eine leichte Korrektur nach unten.
Besonders spannend: Der Anteil von Schwellenländern an der globalen Flotte soll bis 2044 auf über 50 Prozent steigen. Aktuell liegt er bei rund 40 Prozent. "Die Wachstumsdynamik verlagert sich zunehmend in aufstrebende Märkte", scheint Boeing damit zu signalisieren.
Wirtschaftliche Bremseffekte
Die Dämpfer in der Prognose haben handfeste Gründe:
- Das erwartete jährliche Passagierwachstum wurde von 4,7% auf 4,2% gesenkt
- Die globale Wirtschaftsprognose reduzierte Boeing von 2,6% auf 2,3% Wachstum pro Jahr
- Auch im Frachtsegment wurde die Wachstumserwartung von 4,1% auf 3,7% gedrosselt
"Die makroökonomischen Rahmenbedingungen bleiben herausfordernd", lässt die revidierte Prognose durchblicken. Besonders die anhaltend hohen Zinsen und die gebremste Konjunktur in wichtigen Märkten scheinen hier durch.
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Lieferengpässe halten Branche in Atem
Während die langfristige Nachfrage robust bleibt, kämpft die Luftfahrtindustrie weiter mit massiven Lieferkettenproblemen:
- Boeing kann derzeit nur 38 statt der angestrebten 42 737 MAX monatlich produzieren
- Die FAA hat eine Produktionsobergrenze verhängt
- Branchenweit fehlen schätzungsweise 1.500-2.000 Flugzeuge
Erst gegen Ende des Jahrzehnts rechnet Boeing damit, dass Angebot und Nachfrage wieder ins Gleichgewicht kommen. Bis dahin dürften Engpässe und Wartezeiten für Airlines weiter an der Tagesordnung bleiben.
Einflieger bleibt der große Hoffnungsträger
Bei den Flugzeugtypen setzt Boeing klar auf Einflieger: Bis 2044 sollen schmalrumpfige Modelle 72% der globalen Flotte ausmachen – ein klares Indiz für den Boom bei Low-Cost-Carriern und im regionalen Luftverkehr, besonders in Schwellenländern. Aber auch Großraumflugzeuge werden weiter an Bedeutung gewinnen.
Die leicht gedämpfte, aber immer noch beeindruckende Langfristprognose zeigt: Boeing glaubt trotz aller kurzfristigen Turbulenzen weiter fest an das Wachstum der globalen Luftfahrt. Die Frage ist nur – wann die Lieferketten endlich mitspielen werden.
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