KI-Offensive oder Regulierungs-Albtraum? Alphabet zündet den KI-Turbo, doch gleichzeitig braut sich an der Regulierungsfront neuer Ärger zusammen. Steht der Tech-Gigant vor einer Zerreißprobe und wie reagieren Anleger auf diese Gemengelage?

KI-Fantasie trifft auf Realität

Trotz des massiven Ausbaus künstlicher Intelligenz will Alphabet-Chef Sundar Pichai bis mindestens 2026 weiter kräftig Ingenieure einstellen. Dies ist ein klares Bekenntnis zur menschlichen Expertise, selbst im Zeitalter lernender Maschinen, und gleichzeitig ein Signal für erwartetes Wachstum und anhaltenden Innovationsbedarf. Angesichts dessen, dass Alphabet bei seiner jüngsten Entwicklerkonferenz bedeutende KI-Ankündigungen machte, erscheint dieser Schritt folgerichtig.

Doch die Konkurrenz schläft nicht: Berichten zufolge ziehen aggressive Schritte von Wettbewerbern wie OpenAI, beispielsweise durch die Übernahme der Designfirma oi, derzeit viel Aufmerksamkeit im Markt auf sich. Google selbst kontert mit der tiefgreifenden Integration von KI in alle seine Dienste und plant zudem einen speziellen „AI Ultra Plan“ für seine Power-User – ein klarer Versuch, die fortschrittlichen und teuren KI-Fähigkeiten auch zu monetarisieren.

Regulierungs-Keule aus Brüssel droht

Die größte und vielleicht undurchsichtigste Baustelle für Alphabet bleibt jedoch die Regulierung. Aus der Europäischen Union dringen Nachrichten, dass die dortigen Kartellwächter kurz vor dem Abschluss einer bereits vierten Untersuchung stehen. Diesmal im Fokus: Googles dominierendes Werbetechnologie-Geschäft. Im Raum stehen offenbar Forderungen nach strukturellen Änderungen innerhalb von Googles Anzeigensparte – ein potenziell harter Einschnitt.

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Zur Erinnerung: Bereits im September 2023 wurde Alphabet von der Europäischen Kommission im Rahmen des Digital Markets Act (DMA) in acht verschiedenen Plattformmärkten als sogenannter „Gatekeeper“ eingestuft, was mit strengen Auflagen verbunden ist. CEO Sundar Pichai wies kürzlich erneut Vorwürfe monopolistischer Praktiken zurück. Die weitverbreitete Nutzung von Google sei ein Ergebnis der Präferenz der Nutzer und nicht Ausdruck einer marktbeherrschenden Stellung. Das Unternehmen beabsichtigt, gegen ein entsprechendes Gerichtsurteil Berufung einzulegen.

Analysten sehen Kurspotenzial

Abseits der großen strategischen Linien und juristischen Auseinandersetzungen gibt es auch operative Nachrichten. So deckte Googles Threat Intelligence Group auf, dass Hacker eine modifizierte Salesforce-Anwendung ausnutzen, um Mitarbeiter zu täuschen, Daten zu stehlen und Unternehmen in Europa und Amerika zu erpressen. Ein weiterer Beleg für die alltäglichen Cyber-Bedrohungen.

Doch es gibt auch Lichtblicke aus Marktsicht. Eine Analyse von Morningstar vom gestrigen Mittwoch (5. Juni) zeigte, dass die Alphabet-Aktie im Mai um 7% zulegen konnte. Dieselbe Analyse legt nahe, dass das Papier derzeit mit einem Abschlag von 28% gegenüber dem von Morningstar ermittelten fairen Wert gehandelt wird. Interessanterweise wurde der gesamte Kommunikationsdienstleistungssektor, dem Alphabet angehört, als der am stärksten unterbewertete Sektor identifiziert.

Alphabet navigiert also zwischen ambitionierter KI-Expansion, einem unerbittlichen Wettbewerb und erheblichem regulatorischem Gegenwind. Die kommenden Monate dürften entscheidend dafür werden, welche dieser Kräfte die Oberhand gewinnt und die Kursentwicklung maßgeblich prägen wird.

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