Die Stimmung rund um Adobe hat merklich abgekühlt. Jüngst senkte die Großbank Citi ihr Kursziel für den Software-Giganten von 465 auf 450 US-Dollar, obwohl sie ihre neutrale Einstufung beibehielt. Die Begründung dürfte Anlegern zu denken geben: Es mehren sich Zweifel an der Nachhaltigkeit der Wachstumsstrategie im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Das wirft natürlich die Frage auf: Verliert Adobe im boomenden KI-Markt den Anschluss?

Analysten im Clinch: Kursziele unter der Lupe

Trotz eines eigentlich attraktiven PEG-Ratios von 0,6 und beeindruckender Bruttomargen von 89 Prozent sehen die Experten von Citi dunklere Wolken am Horizont. Die Kurszielreduktion erfolgte trotz leicht angehobener Prognosen für das Geschäftsjahr 2025, bedingt durch positive Währungseffekte und eine bessere Entwicklung im Digital-Media-Segment. Adobe konnte in den letzten zwölf Monaten zwar ein solides Umsatzwachstum von 10,6 Prozent vorweisen, und 23 Analysten hatten ihre Gewinnschätzungen kürzlich nach oben korrigiert.

Dennoch dämpft Citi die Euphorie. Die Bank erkennt zwar positive Entwicklungen bei der Monetarisierung von KI an – so liegen die jährlich wiederkehrenden Einnahmen aus KI-Anwendungen über den Jahresendzielen, und die Firefly-Apps locken neue Abonnenten. Doch die Skepsis hinsichtlich des langfristigen KI-Wachstumspotenzials überwiegt. Kritisch gesehen werden diverse Preisinitiativen, die im Geschäftsjahr 2025 auslaufen, sowie Anzeichen für schwindende Marktanteile der Adobe-KI-Modelle. Die Entwicklung der Firefly-Generationen stagnierte zuletzt quartalsweise, während die Unterstützung für Drittanbieter-Modelle zunahm. Auch eine Diskrepanz zwischen optimistischen Management-Aussagen zur Dynamik im ersten Halbjahr und den eher verhaltenen Prognosen für die zweite Jahreshälfte gibt Anlass zur Vorsicht.

Doch nicht alle Beobachter teilen diese pessimistische Sichtweise. So bestätigte RBC Capital ein „Outperform“-Rating mit einem Kursziel von 480 US-Dollar und verwies auf eine solide Leistung bei Schlüsselkennzahlen sowie einen positiven Ausblick für nachfragegenerierende Initiativen. Auch BMO Capital bleibt bei „Outperform“ und einem Kursziel von 450 US-Dollar, wobei die stärkeren Umsatzergebnisse und das verbesserte Wachstum der Creative Cloud hervorgehoben wurden. Bernstein setzte das Kursziel sogar auf 530 US-Dollar herauf und sieht Potenzial für ein zehnprozentiges Umsatzwachstum, getrieben durch KI und Aktienrückkäufe.

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Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres meldete Adobe Umsätze von 5,87 Milliarden US-Dollar, was einem währungsbereinigten Wachstum von elf Prozent entspricht und die Schätzungen von TD Cowen leicht übertraf. Das Unternehmen hat zudem seine Prognose für das Geschäftsjahr 2025 nach einem übertroffenen zweiten Quartal und günstigen Währungsbedingungen angehoben. Das KI-bezogene Geschäft liegt auf Kurs, das Ziel von rund 250 Millionen US-Dollar an jährlich wiederkehrenden Einnahmen im Geschäftsjahr 2025 zu erreichen.

Dennoch gibt es auch hier kritische Stimmen. TD Cowen senkte das Kursziel auf 470 US-Dollar und begründete dies mit dem Druck auf die Bewertungen im Sektor, obwohl der "Creative Cloud Pro"-Preisplan für preislichen Rückenwind sorgen dürfte. UBS behielt sein neutrales Rating und ein Kursziel von 430 US-Dollar bei, mit der Beobachtung, dass der Umsatzwachstumsausblick die Aktie nicht beflügelt. Die große Frage bleibt: Reichen die aktuellen Erfolge aus, um die langfristigen KI-Zweifel zu zerstreuen?

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