Die Lage bei Wolfspeed spitzt sich dramatisch zu. Der Halbleiterhersteller kämpft ums Überleben, die Aktie befindet sich im freien Fall und die Angst vor einer drohenden Insolvenz drückt schwer auf die Stimmung. Was steckt hinter dem Niedergang?

Kursfeuerwerk nach unten

Der Aktienkurs brach am Freitag erneut um 3,3 % ein und schloss bei lediglich 1,31 US-Dollar, nachdem er zwischenzeitlich auf 1,28 US-Dollar gefallen war. Diese Entwicklung setzt einen desaströsen Trend fort: Innerhalb des letzten Monats hat das Papier 67 % seines Werts verloren. Für Aktionäre, die bereits seit einem Jahr investiert sind, summiert sich der Verlust auf schmerzhafte 95 %. Der Markt hat ein vernichtendes Urteil gefällt.

Doch was sind die Gründe für diese Talfahrt? Die Wachstumsprognosen für das kommende Jahr sehen mit erwarteten 9,8 % Umsatzplus deutlich schwächer aus als die 30 % Wachstum, die für die breitere Halbleiterindustrie erwartet werden. Diese unterdurchschnittliche Perspektive spiegelt sich auch im Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von nur 0,3 wider. Zum Vergleich: Fast die Hälfte aller Unternehmen der US-Halbleiterbranche weist KUVs von über 3,6 auf.

Auch die jüngsten Geschäftszahlen zeichnen ein düsteres Bild:

  • Umsatz Q3 FY2025: 185 Millionen US-Dollar (Vorjahresquartal: 201 Millionen US-Dollar)
  • GAAP-Bruttomarge: (12) % (Vorjahresquartal: 11 %), belastet durch 26,3 Millionen US-Dollar Unterauslastungskosten der Mohawk Valley Fab.
  • Non-GAAP-Bruttomarge: 2 % (Vorjahresquartal: 15 %)
  • GAAP-Verlust pro Aktie: (1,86) US-Dollar (Vorjahresquartal: (1,18) US-Dollar)
  • Non-GAAP-Verlust pro Aktie: (0,72) US-Dollar (Vorjahresquartal: (0,62) US-Dollar)

Bereits im vergangenen Jahr musste das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 5,9 % verkraften, während andere Sektorvertreter Zuwächse verzeichneten.

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Insolvenzgerüchte und letzte Strohhalme

Die angespannte finanzielle Lage wird durch Berichte vom Mai 2025 verschärft, wonach Wolfspeed innerhalb von Wochen einen Antrag auf Chapter 11-Insolvenz vorbereiten könnte. Mehrere außergerichtliche Sanierungsvorschläge sollen zuvor abgelehnt worden sein. Wolfspeed selbst räumte in einem SEC-Filing "erhebliche Zweifel" an der Fortführungsfähigkeit des Unternehmens ein. Offiziell befindet man sich aber in konstruktiven Gesprächen mit Finanzakteuren zur Optimierung der Kapitalstruktur.

Diese Entwicklungen sorgen für Unruhe. So gab es beispielsweise Bedenken bei Renesas, einem japanischen Chiphersteller mit einem 2-Milliarden-Dollar-Liefervertrag für SiC-Wafer, bezüglich möglicher finanzieller Rückschläge. Renesas erklärte jedoch, die Situation bei Wolfspeed habe "keine Auswirkungen" auf sein OSAT-Projekt in Indien.

Gibt es überhaupt noch Hoffnungsschimmer? Im Januar 2025 schloss das Unternehmen eine Kapitalerhöhung über 200 Millionen US-Dollar ab, um die Kapitalstruktur zu verbessern und die Verschuldung zu reduzieren. Zudem erhielt Wolfspeed 192 Millionen US-Dollar an Steuerrückerstattungen und ernannte Robert Feurle zum neuen CEO. Auch der Verwaltungsrat wurde mit Restrukturierungsexperten verstärkt.

Trotz dieser Manöver bleibt die Stimmung am Boden. Der dramatische Kursverfall und die anhaltenden Sorgen um die finanzielle Stabilität und die Zukunftsaussichten bestimmen weiterhin das Bild.

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