Der Siliziumkarbid-Spezialist Wolfspeed steckt tief im Umbruch und hat Investoren zuletzt eine Achterbahnfahrt beschert. Während das Unternehmen mit drastischen Sparmaßnahmen und einer strategischen Neuausrichtung ums Überleben kämpft, stellt sich die brennende Frage: Führt dieser radikale Schnitt zur Rettung oder direkt in den Abgrund?

Alarmierende Zahlen erzwingen harten Schnitt

Die jüngsten Quartalszahlen, die Anfang Mai präsentiert wurden, zeichneten ein düsteres Bild. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7,6% auf 185,4 Millionen US-Dollar, während sich der Nettoverlust auf massive 285,5 Millionen US-Dollar ausweitete. Immerhin fiel der bereinigte Verlust pro Aktie mit 0,72 US-Dollar etwas geringer aus als von Analysten befürchtet, lag aber dennoch deutlich über dem Vorjahreswert.Als Konsequenz kündigte Wolfspeed eine tiefgreifende Restrukturierung an:

  • Schließung der 150mm-Fertigungsstätten bis Ende des Jahres.
  • Voller Fokus auf die modernere 200mm-Siliziumkarbid-Produktion.
  • Abbau von rund einem Viertel der Belegschaft.Ziel dieser Rosskur: Jährliche Kosteneinsparungen von 200 Millionen US-Dollar und die Freisetzung von 150 Millionen US-Dollar Liquidität durch den Verkauf von Randbereichen. Die Hoffnung ruht auf der 200mm-Technologie, bei der das Management branchenführende Qualitätsstandards erreicht haben will.

Führungswechsel und zerrissene Analysten

Zusätzliche Unruhe bringen personelle Veränderungen an der Spitze. Mit Mark Jensen und Paul V. Walsh, Jr. ziehen zwei neue Mitglieder in den Vorstand ein, während Finanzchef Neill Reynolds das Unternehmen Ende Mai verlassen wird.Die Reaktion der Märkte ist gespalten. Obwohl die Aktie in den letzten 30 Tagen einen bemerkenswerten Sprung von über 80% hingelegt hat – eine Erholung vom im April markierten 52-Wochen-Tief bei 1,87 Euro – steht über die letzten zwölf Monate immer noch ein dramatischer Kursverlust von fast 85% zu Buche. Analysten zeigen sich entsprechend alarmiert. So hat TD Cowen Rating und Kursziel angesichts der wachsenden Wahrscheinlichkeit einer finanziellen Restrukturierung ausgesetzt. Citi stufte die Aktie gar auf "Verkaufen" herab und verwies auf "erhebliche finanzielle Herausforderungen in einem schleppenden Makroumfeld" sowie Sorgen um staatliche Fördergelder.

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Der Kampf um die Zukunft

Doch was bedeutet dieser operative Schwenk für Wolfspeeds Position in der hart umkämpften Halbleiterindustrie? Das Unternehmen befindet sich nach eigenen Angaben in aktiven Gesprächen mit Kreditgebern, um die Kapitalstruktur zu stärken. Dabei werden offenbar sowohl gerichtliche als auch außergerichtliche Optionen ausgelotet – ein Schritt, der in künftigen Finanzberichten zu einem sogenannten "Going-Concern"-Vermerk führen könnte, der auf Bestandsgefährdungen hinweist.Die Konzentration auf 200mm-Kapazitäten und die drastischen Kostensenkungen stellen eine klare, aber auch riskante strategische Wette dar.

Ausblick: Alles auf eine Karte

Wolfspeed hat die Karten neu gemischt und setzt alles auf den Erfolg der Restrukturierung und die Dominanz im 200mm-Segment. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob das Unternehmen die Kehrtwende schafft oder ob die finanziellen Lasten und der Wettbewerbsdruck zu groß werden. Die Nervosität der Anleger dürfte vorerst anhalten.

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