Die italienische Bankengruppe UniCredit steht vor einer entscheidenden Weichenstellung. Mit einem überraschenden Angebot an die EU-Kommission versucht der Finanzriese, die geplante Übernahme von Banco BPM doch noch zu retten – und gleichzeitig die Aufsichtsbehörden zu besänftigen. Doch der Zeitdruck wächst.

200 Filialen als Opfer für die Fusion

Um die geplante Integration mit Banco BPM nicht zu gefährden, hat UniCredit der EU-Kommission nun den Verkauf von rund 200 Banco-BPM-Filialen vorgeschlagen. Der Hintergrund: Die Behörden fürchten eine zu große Marktkonzentration in Italien. Sollte die Fusion in der aktuellen Form durchgehen, würde die kombinierte Bank die kritische 6%-Marktanteilsgrenze überschreiten.

Die EU-Wettbewerbshüter prüfen den Vorschlag nun eingehend. Bis zum 19. Juni wird eine Entscheidung erwartet. Für UniCredit geht es dabei nicht nur um die Fusion, sondern auch darum, mögliche Eingriffe der italienischen Regierung nach dem "Golden Power"-Dekret zu vermeiden.

CEE-Expansion als zweites Standbein

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Parallel zum Machtpoker in der Heimat treibt UniCredit die Expansion in Mittel- und Osteuropa voran. Jetzt hat die Bank ihr Angebot an Investmentfonds für Privatkunden in Slowenien ausgeweitet. Kunden der UniCredit Bank Slovenia erhalten Zugang zu bond- und aktienlastigen Fonds aus der "onemarkets"-Reihe.

Diese Strategie ist Teil der "Unlocking Acceleration"-Phase, mit der die Bank gezielt ihr Geschäft mit vermögenden Privatkunden in der Region ausbauen will. Die onemarkets-Fonds verwalten bereits über 18 Milliarden Euro Vermögen in zehn europäischen Ländern.

Kurs unter Druck – langfristig stark

Die Aktie notiert aktuell nahe ihrem Jahreshoch, zeigt aber leichte Ermüdungserscheinungen. Nach einem beeindruckenden Langfristaufschwung – innerhalb von zwölf Monaten legte der Titel fast 60% zu – könnte nun die entscheidende Frage sein: Schafft UniCredit den Spagat zwischen regulatorischen Hürden und Wachstumsambitionen? Die nächsten Wochen werden es zeigen.

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