Ein Hoffnungsschimmer für UniCredit! Am Mittwochabend kam die positive Nachricht aus Brüssel: Die EU-Kommission gibt grünes Licht für einen Teil der geplanten Übernahme von Banco BPM. Doch bevor jetzt die Sektkorken knallen: Ist das wirklich der große Durchbruch oder nur ein kleiner Etappensieg auf einem steinigen Weg? Denn das eigentliche Tauziehen findet nicht in Brüssel, sondern in Rom statt, und dort stellt man sich quer.

Brüssel macht den Weg frei – zumindest ein Stück weit

Die europäischen Wettbewerbshüter haben gesprochen. Nach einer vorläufigen Prüfung teilten sie mit, dass sie keine Notwendigkeit für eine eingehende Untersuchung sehen. Das bedeutet konkret: Die Übernahme von Auslandstöchtern der umworbenen Banco BPM durch UniCredit ist aus Sicht der EU-Verordnung über ausländische Subventionen genehmigt. Ein wichtiges Signal, keine Frage. Die Mailänder Großbank kann nun zumindest in diesem Teilaspekt ihres milliardenschweren Vorhabens voranschreiten. Der gesamte Deal für Banco BPM soll ein Volumen von rund 14 Milliarden Euro umfassen und als reine Aktienofferte gestaltet werden.

Die italienische Mauer: Russlandschatten über dem Deal

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Unicredit?

Doch was nützt das Okay aus Brüssel, wenn die eigene Regierung in Rom blockiert? Genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Die italienische Regierung unter Premierministerin Giorgia Meloni hat nämlich erhebliche Vorbehalte gegen die vollständige Übernahme und knüpft ihre Zustimmung an harte Bedingungen. Bereits im April machte die Regierung mit Verweis auf die "Golden Power"-Regelungen zum Schutz strategischer nationaler Interessen klar: UniCredit müsse sein Engagement in Russland deutlich zurückfahren. Ein heikles Thema, das die Bank vor eine Zerreißprobe stellt.

Ursprünglich wollte UniCredit gegen diese Auflagen gerichtlich vorgehen. Doch nun, fast zeitgleich mit der Nachricht aus Brüssel, scheint ein neues Kapitel aufgeschlagen worden zu sein. Am Mittwoch berichtete die Bank von "konstruktiven Gesprächen" mit der Regierung Meloni. Ein Einlenken in letzter Minute? Oder taktisches Kalkül? Das bleibt abzuwarten. Fest steht: Ohne eine Einigung mit Rom bleibt der große Wurf, die komplette Übernahme von Banco BPM, in der Schwebe.

Die Anleger reagierten entsprechend verhalten. Die UniCredit-Aktie gab in Mailand zwischenzeitlich leicht um 0,12 Prozent auf 56,48 Euro nach. Kein Wunder, denn die Unsicherheit bleibt vorerst bestehen, auch wenn ein wichtiger Meilenstein auf europäischer Ebene erreicht wurde. Der Ball liegt nun klar im Feld der italienischen Politik.

Unicredit-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Unicredit-Analyse vom 5. Juni liefert die Antwort:

Die neusten Unicredit-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Unicredit-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 5. Juni erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Unicredit: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...




...