Die Schweizer Grossbank UBS sieht sich mit einer potenziell milliardenschweren Zusatzbelastung konfrontiert. Im Zentrum steht ein regulatorischer Paukenschlag des Schweizer Bundesrats, der drastisch verschärfte Kapitalanforderungen fordert. Diese Entwicklung hat einen heftigen Widerstand der Bank provoziert und wirft die Frage auf: Wie wird dieser Machtkampf ausgehen?

Regulierungsdruck explodiert: Was fordert Bern?

Der Schweizer Bundesrat hat Pläne für neue Eigenkapitalregeln auf den Tisch gelegt, die es in sich haben. Besonders die UBS träfe dies mit voller Wucht. Kern des Vorschlags: Die Grossbank soll ihre ausländischen Tochtergesellschaften künftig vollständig mit Eigenkapital direkt am Hauptsitz unterlegen. Das Eidgenössische Finanzdepartement beziffert den möglichen zusätzlichen Kapitalbedarf für die UBS auf eine Summe von bis zu 26 Milliarden US-Dollar. Allein rund 23 Milliarden davon würden auf die Unterlegung der Auslandstöchter entfallen.

Die Reaktion der UBS liess nicht lange auf sich warten. Die Bank bezeichnete die Forderungen als "extrem". Sie argumentiert, dass solche Massnahmen die Stabilität des Instituts gefährden könnten und nicht im Einklang mit internationalen Standards stünden. Das Ergebnis? Ein klarer Wettbewerbsnachteil auf globaler Bühne.

UBS im Abwehrkampf: Droht der Dividenden-Kollaps?

Das Management der Grossbank läuft Sturm gegen die geplanten Verschärfungen. Man werde sich im Rahmen des politischen Prozesses intensiv gegen die aus ihrer Sicht unverhältnismässige Erhöhung der Kapitalanforderungen wehren, kündigte die UBS an. Zwar betont die Bank, die meisten regulatorischen Vorschläge zu unterstützen, doch hier sei eine rote Linie überschritten.

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Was bedeuten diese Auseinandersetzungen konkret für das Finanzinstitut?

  • Ein potenzieller zusätzlicher Kapitalbedarf in Milliardenhöhe.
  • Eine deutlich verschärfte Gangart der Schweizer Regulierungsbehörden.
  • Mögliche Einschränkungen bei zukünftigen Aktienrückkaufprogrammen und der Dividendenpolitik, falls die Bank tatsächlich massiv mehr Kapital vorhalten muss.

Bebt der Finanzplatz Schweiz?

Die Debatte reicht weit über die UBS hinaus und hat eine grundsätzliche Diskussion über die Stabilität des gesamten Schweizer Finanzplatzes entfacht. Nach der Notübernahme der Credit Suisse betonen einige Experten die Notwendigkeit strengerer Regeln, um das "Too big to fail"-Problem systemrelevanter Banken anzugehen. Andere warnen jedoch vor einer empfindlichen Schwächung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der UBS und damit des Finanzstandorts Schweiz.

Ist ein freiwilliger Wegzug der UBS aus der Schweiz als ultima ratio denkbar? Wirtschaftsrechtler halten dies derzeit für wenig realistisch. Zu wertvoll sei die "Swissness" für das Image und den Marktzugang der Bank, und auch der politische Einfluss in Bern sei nicht zu unterschätzen.

Trotz dieser Einschätzungen ist eines klar: Die kommenden Monate dürften von intensiven Verhandlungen und erheblicher Unsicherheit geprägt sein. Die Reform ist noch nicht beschlossen und muss erst die politischen Hürden nehmen. Für Anleger bedeutet dies eine angespannte Nachrichtenlage. Trotz dieser regulatorischen Unsicherheiten zeigte sich die UBS-Aktie zuletzt allerdings erholt und notierte am Freitagabend bei 27,88 CHF, was einem Plus von immerhin 7,40% auf Monatssicht entspricht. Seit Jahresbeginn steht aber noch ein leichtes Minus von 0,48% zu Buche. Die Frage bleibt: Kann die UBS das Ruder im Streit mit Bern herumreissen?

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