Der Chip-Gigant TSMC mischt die Karten neu: Mit überraschenden Expansionsplänen und der Aussicht auf ein Rekordjahr dank des unersättlichen KI-Hungers hält der Konzern Anleger in Atem. Doch kann TSMC die gewaltige Nachfrage stemmen und die globalen Hürden meistern?

Überraschungscoup in den Emiraten?

Jüngste Berichte vom 4. Juni deuten auf einen Vorstoß in die Vereinigten Arabischen Emirate hin. Ein solcher Schritt könnte nicht nur als neuer Wachstumskatalysator dienen, sondern auch geopolitische und zollbedingte Risiken abfedern. Die Märkte rätseln bereits, was diese potenzielle Expansion für TSMCs künftiges Wachstum und globale Positionierung bedeuten könnte.

CEO verspricht Rekordjahr: KI-Nachfrage explodiert

Optimismus pur versprühte TSMC-Chef C.C. Wei am selben Tag. Für 2025 stellte er Rekordumsätze und -gewinne in Aussicht, befeuert vor allem durch die explodierende Nachfrage nach KI-Chips. Die Aufträge übersteigen Berichten zufolge bereits die aktuellen Lieferkapazitäten. Ein Umsatzwachstum im mittleren 20-Prozent-Bereich wird für das kommende Jahr angepeilt.

Die neu eingeführten US-Zölle hätten bisher nur einen begrenzten, indirekten Einfluss, so Wei. Um dem ausgeprägten Nachfrageüberhang bei KI-Chips zu begegnen, arbeitet das Unternehmen aktiv an einer Erweiterung seiner Fertigungskapazitäten im Laufe des Jahres 2025. Diese Kapazitätserweiterung ist entscheidend, um die Bedürfnisse führender Technologiekunden zu erfüllen.

Globale Projekte: Ambitionen treffen auf Realität

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Doch nicht alle globalen Expansionspläne laufen reibungslos. Das milliardenschwere US-Vorhaben in Arizona werde Zeit benötigen, möglicherweise länger als ursprünglich erwartet, räumte Wei ein und verwies auf Herausforderungen wie Fachkräftemangel. Trotzdem bekräftigte TSMC sein Engagement für diese bedeutende Investition.

Auch die Pläne für ein zweites Werk in Japan sehen sich mit leichten Verzögerungen konfrontiert, unter anderem aufgrund zunehmender Verkehrsprobleme vor Ort. Der Baubeginn für diese zweite japanische Anlage wird jedoch noch für dieses Jahr erwartet. Entgegen mancher Spekulationen stellte der CEO klar, dass derzeit keine Chipfabrik im Nahen Osten geplant sei, auch wenn eine Präsenz in den VAE sondiert wird.

Finanzblick und Analysten-Radar

Finanziell bestätigte TSMC die Umsatzwachstumsprognose im mittleren 20-Prozent-Bereich für 2025. Allerdings übt der erstarkende Taiwan-Dollar Druck auf die Margen aus. Diese Zuversicht scheint sich auch im Aktienkurs widerzuspiegeln: Nach einer Schwäche zum Jahresstart hat das Papier in den letzten 30 Tagen um über 17 % zugelegt und dabei wichtige technische Marken überwunden.

Analysten beobachten die Entwicklungen genau. So bekräftigte beispielsweise Barclays Anfang Juni das Rating "Overweight" für die Aktie und spiegelt damit das wachsende institutionelle Interesse an den Zukunftsaussichten des Unternehmens wider. Es wird erwartet, dass TSMC im vierten Quartal 2025 einen signifikanten Sprung beim Gewinn pro Aktie erzielen könnte.

TSMC steht an einem spannenden Scheideweg: Getrieben vom unaufhaltsamen KI-Trend und mutigen Expansionsplänen scheinen die Weichen auf Wachstum gestellt. Doch ob der Chipriese die hohen Erwartungen erfüllen und gleichzeitig die operativen Herausforderungen seiner globalen Projekte meistern kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Es dürfte spannend bleiben.

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