Tilray Brands steht an einem Wendepunkt. Während der Cannabis-Konzern seine Brauerei-Aktivitäten in den USA zusammenstreicht, drängt er gleichzeitig aggressiv in den lukrativen deutschen Medizinal-Cannabis-Markt. Doch können diese strategischen Weichenstellungen den dramatischen Kursverfall der letzten Monate stoppen?

Brauerei-Schließung in den USA

Ein symbolträchtiger Schritt: Tilray schließt das Redhook Brewlab in Seattle – eine Übernahme aus dem AB-InBev-Deal vor zwei Jahren. Diese Entscheidung zeigt deutlich, dass der Konzern sein US-Biergeschäft radikal optimiert. Offenbar setzt Tilray hier auf Konsolidierung statt Expansion, nachdem erst kürzlich noch Brauereien von Molson Coors übernommen wurden.

Doch was bedeutet das für die Zukunft der Getränkesparte? Die Schließung deutet auf einen strategischen Richtungswechsel hin – möglicherweise weg von lokalen Premiummarken hin zu skalierbaren Großbrands.

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Angriff auf den deutschen Medizinmarkt

Parallel dazu geht Tilray Medical in die Offensive: Acht Produkte der Marke Good Supply kommen nun auf den deutschen Markt – ein klarer Schritt, um im wachsenden europäischen Medizinal-Cannabis-Sektor Fuß zu fassen. Deutschland entwickelt sich zum Schlüsselmarkt für legale Cannabis-Produkte, und Tilray will dabei ganz vorne mitmischen.

Diese Doppelstrategie – Rückzug an einer Front, Expansion an anderer Stelle – zeigt, wie Tilray sein Portfolio aktiv umbaut. Doch ob diese Maßnahmen ausreichen, um das Vertrauen der Anleger nach dem massiven Kursrutsch von über 70% seit Jahresanfang zurückzugewinnen, bleibt fraglich. Die Aktie kämpft weiter mit starkem Abwärtstrend und steht aktuell bei nur 0,35 Euro – weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch von 1,88 Euro.

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