Der einstige Stahlgigant Thyssenkrupp steht offenbar vor einer Zerreißprobe sondergleichen. Ein radikaler Umbauplan, der aus Unternehmenskreisen durchgesickert ist, könnte das Traditionsunternehmen bis auf die Grundmauern verändern und lässt die Frage aufkommen: Bleibt am Ende nur noch eine leere Hülle übrig?

Radikalkur in Essen: Nur noch die Holding?

Die Gerüchteküche brodelt und die Pläne, die Vorstandschef Miguel Lopez vorantreiben soll, haben es in sich. Aus dem stolzen Industriekonzern könnte eine reine Finanzholding werden. Die Konsequenz: ein massiver Aderlass in der Konzernzentrale, die von derzeit rund 500 auf nur noch 100 Mitarbeiter schrumpfen soll. Auch in der Verwaltung droht Berichten zufolge der Rotstift mit rund 1.000 weiteren Streichungen. Es verdichtet sich das Bild einer Dachgesellschaft, die im Kern kaum mehr eigene Substanz besitzt.

Was steckt hinter dieser drastischen Rosskur? Offenbar will man so die Basis schaffen, um weitere Konzernteile noch leichter versilbern zu können. Nachdem bereits das Stahlgeschäft und die Marinesparte auf der Verkaufs- oder Abspaltungsliste stehen, scheint der Ausverkauf weiterzugehen.

Nächste Verkaufsrunde: Werkstoffhandel und Autoteile im Visier?

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Besonders brisant: Der Werkstoffhandel, intern Material Services genannt, soll wohl ebenfalls vor dem Abschied stehen. Ein Börsengang wird als möglicher Weg kolportiert, um diese Sparte mit ihren 16.000 Mitarbeitern und einem Milliardenumsatz loszuschlagen. Pikant dabei: Noch vor Kurzem, bei der Vorlage von Quartalszahlen vor rund eineinhalb Wochen, hatte Konzernchef Lopez just diesen Bereich als "Kerngeschäft" bezeichnet. Ein Widerspruch, der tief blicken lässt.

Doch damit nicht genug. Auch Teile der Autozuliefersparte sollen entweder geschlossen oder veräußert werden. Aus informierten Kreisen heißt es dazu resigniert, dass "im besten Fall nur ein Rumpf" übrigbleibe. Die Zustimmung des Aufsichtsrats zu diesen weitreichenden Plänen gilt als Formsache, großer Widerstand wird offenbar nicht erwartet.

Der Architekt des Umbaus bleibt an Bord

Der Mann, der diesen tiefgreifenden Wandel orchestrieren soll, Konzernchef Miguel Lopez, scheint indes fest im Sattel zu sitzen. Einhergehend mit den Umbauplänen soll sein Vertrag verlängert werden. Eine Entscheidung darüber könnte bereits auf der Aufsichtsratssitzung am 16. September fallen. Es scheint, als setze man voll auf die Karte des radikalen Neuanfangs – oder ist es eher ein kontrollierter Rückbau? Für Anleger und Mitarbeiter dürften es jedenfalls hochgradig unsichere Zeiten bleiben.

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