Während die Konkurrenz das Handtuch wirft, hält der Essener Industriekonzern an seinen ambitionierten Grünstahl-Plänen fest. Der größte deutsche Stahlproduzent bestätigte das Festhalten am Bau der ersten Direktreduktionsanlage in Duisburg - trotz ArcelorMittals Rückzug aus ähnlichen Projekten. Ein mutiges Signal, das bei Anlegern gut ankommt.

Die Aktie reagierte mit einem Kurssprung von über 3 Prozent auf knapp 8,80 Euro. Verantwortlich für die positive Stimmung: Thyssenkrupp demonstriert Durchhaltevermögen, wo andere aufgeben.

Wettbewerber kapituliert - Thyssenkrupp kämpft weiter

ArcelorMittal schockte die Branche mit der Kehrtwende bei seinen Dekarbonisierungsplänen. Der Konzern legte seine Projekte in Bremen und Eisenhüttenstadt auf Eis und verwies auf mangelnde Wirtschaftlichkeit. 1,3 Milliarden Euro an bereits genehmigten Fördergeldern bleiben damit ungenutzt.

Ganz anders die Reaktion aus Duisburg: "Wir halten an unserem Plan fest", betonte ein Firmensprecher. Das Projekt bewege sich zwar "an der Grenze der Wirtschaftlichkeit", doch der Bau läuft bereits. Zwei Milliarden Euro Fördergelder von Bund und Land Nordrhein-Westfalen sollen das 3-Milliarden-Euro-Vorhaben stemmen.

Die neue Anlage soll bis 2030 zwei traditionelle Hochöfen ersetzen und zunächst mit Erdgas, später mit Wasserstoff betrieben werden. Das Ziel: Drastische CO2-Reduktion bei der Stahlproduktion.

Aufsichtsrat stärkt Lopez den Rücken

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Thyssenkrupp?

Zusätzlichen Rückenwind erhält das Unternehmen durch strategische Personalentscheidungen. Der Aufsichtsrat verlängerte den Vertrag von Konzernchef Miguel López vorzeitig um fünf Jahre bis Mai 2031. Ein klares Vertrauen in die Umbaustrategie des 60-Jährigen, der den Konzern zur Industrieholding formen will.

Gleichzeitig grünes Licht für die Börsenpläne der Marinesparte TKMS: 49 Prozent der Anteile sollen noch 2024 an die Börse, während Thyssenkrupp die Mehrheit behält. Die außerordentliche Hauptversammlung am 8. August muss dem Plan noch zustimmen.

Herausforderungen bleiben bestehen

Trotz der optimistischen Nachrichten bleibt die Lage angespannt. Der Wasserstoffmangel und hohe Energiepreise bereiten weiterhin Kopfzerbrechen. Die geplante Anlage würde im Vollbetrieb mit Wasserstoff jährlich 143.000 Tonnen des Gases benötigen - eine gewaltige Menge in einem noch unreifen Markt.

Die ersten Produktionsschritte sollen Ende 2027 beginnen. Bis dahin muss López beweisen, dass sein Mut zur Kontinuität die richtige Strategie war.

Thyssenkrupp-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Thyssenkrupp-Analyse vom 21. Juni liefert die Antwort:

Die neusten Thyssenkrupp-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Thyssenkrupp-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 21. Juni erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Thyssenkrupp: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...