Der chinesische Tech-Gigant Tencent sendet widersprüchliche Signale an die Märkte: Während das Unternehmen selbst massiv eigene Aktien zurückkauft, ziehen sich wichtige Investoren zurück. Ein klassischer Machtkampf zwischen Unternehmensführung und Marktstimmung – welche Seite wird die Oberhand behalten?

500 Millionen HKD für Eigenkäufe: Vertrauensbeweis oder Verzweiflungstat?

Tencent setzt ein klares Zeichen: Allein heute gab der Konzern rund 500 Millionen Hongkong-Dollar (HKD) aus, um 980.000 eigene Aktien vom Markt zu nehmen. Diese aggressive Rückkaufstrategie soll offenbar das Vertrauen der Anleger stärken. Doch die Rechnung geht nicht ganz auf:

  • Gegenwind aus China: Über das Southbound-Programm der Hongkonger Börse flossen heute netto 1,4 Milliarden HKD aus Tencent-Aktien ab – fast das Dreifache des Rückkaufvolumens.
  • Frankfurt buckelt den Trend: Im europäischen Handel zeigte sich die Aktie heute dennoch robust mit einem Plus von 1,3%.

Prosus-CIO geht: Unruhe beim Großaktionär

Während Tencent um Vertrauen wirbt, sorgt ein Führungswechsel beim größten Einzelaktionär Prosus für Unruhe: Group President und Chief Investment Officer Ervin Tu verlässt das Unternehmen. Zwar betrifft der Wechsel nicht direkt Tencent, doch große Investoren beobachten solche Veränderungen genau.

Könnte der Abgang Auswirkungen auf die Haltepolitik von Prosus haben? Der Investmentarm besitzt immerhin einen milliardenschweren Tencent-Anteil.

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Charttechnik vs. Fundamentaldaten

Die Aktie zeigt sich technisch erstaunlich resilient:

  • Sie notiert aktuell bei 57,10 €, knapp über dem 50- und 100-Tage-Durchschnitt.
  • Seit Jahresanfang legte sie fast 10% zu.

Doch der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 65,30 € (-12,56%) zeigt: Bis zur alten Stärke ist es noch ein weiter Weg. Die hohe Volatilität von 36% spricht zudem für anhaltende Nervosität.

Fazit: Tencent kämpft an zwei Fronten – mit Rückkäufen gegen die Skepsis der Anleger und mit seiner eigenen Transformation in schwierigem makroökonomischem Umfeld. Die nächsten Kapitalflussdaten werden zeigen, ob das Management mit seiner Offensive punkten kann.

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