Trotz beeindruckender Geschäftszahlen und neuer Rekordaufträge ziehen bei Siemens Energy dunkle Wolken am Analystenhimmel auf. Das durchschnittliche Kursziel der Experten liegt meilenweit unter dem aktuellen Börsenwert, der sich mit 85,56 Euro gefährlich nahe am 52-Wochen-Hoch von 86,10 Euro bewegt. Stürzt der Energietechnik-Konzern nun ab, oder übersehen die Bankhäuser hier gewaltiges Potenzial?

Kursziel-Schock: Droht die Korrektur?

Die jüngsten Einschätzungen der Finanzexperten zeichnen ein gespaltenes Bild, das Anleger aufhorchen lässt. Von sieben Analysten, die ihre Voten im vergangenen Monat abgaben, raten lediglich zwei zum Kauf der Siemens Energy Papiere. Dem stehen zwei Halte- und drei klare Verkaufsempfehlungen gegenüber. Diese Uneinigkeit mündet in einem durchschnittlichen Kursziel von lediglich 53,14 Euro. Angesichts eines Schlusskurses von 85,56 Euro am Freitag klafft hier eine gewaltige Lücke – ein Warnsignal für eine mögliche Überbewertung. Verschärft wird dieser Eindruck durch den 6-Monats-Rating-Trend, der klar in Richtung "Sell" zeigt. Auch der Relative-Stärke-Index (RSI) von über 92 signalisiert eine technisch stark überkaufte Situation.

Operativ im Höhenflug: Die Zahlen sprechen für sich

Dabei lieferte Siemens Energy operativ zuletzt eine starke Performance. Das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2025 überzeugte auf ganzer Linie:

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• Der Auftragseingang kletterte auf einen neuen Rekordwert.
• Die Umsatzerlöse legten zweistellig zu.
• Alle Segmente trugen zum profitablen Wachstum bei.Folgerichtig hob das Management die Prognose für das Gesamtjahr an. Doch reicht diese operative Stärke, um die skeptischen Analysten zu überzeugen?

Das Windkraft-Dilemma: Gamesa bleibt das Sorgenkind

Ein wesentlicher Grund für die Zurückhaltung dürfte in den anhaltenden Problemen der Windkrafttochter Siemens Gamesa liegen. Obwohl das Management intensiv an Maßnahmen arbeitet, um hier im Geschäftsjahr 2026 wieder schwarze Zahlen zu schreiben, und die Vertriebsaktivitäten für die wichtige 5.X-Onshore-Turbine im Laufe des aktuellen Geschäftsjahres wieder aufgenommen werden sollen, bleiben erhebliche Unsicherheiten.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob die positive operative Dynamik des Gesamtkonzerns ausreicht, um die Herausforderungen im Windkraftsektor zu kompensieren und das Vertrauen der Analysten zurückzugewinnen. Die Diskrepanz zwischen starkem Tagesgeschäft und den düsteren Expertenerwartungen hält die Spannung hoch.

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