Salesforce will sich mit Informatica für rund 8 Milliarden US-Dollar einen mächtigen Datenexperten einverleiben – der drittgrößte Zukauf der Firmengeschichte. Doch statt Jubelstürmen hagelt es von einigen Analysten skeptische Töne und gekappte Kursziele. Riskiert der Software-Riese hier zu viel oder ist das der nächste Geniestreich?

Milliardenschwerer Datenhunger

Die Katze ist aus dem Sack: Salesforce plant die Übernahme von Informatica und ist bereit, dafür tief in die Tasche zu greifen. Rund 8 Milliarden US-Dollar Eigenkapitalwert, das entspricht 25 US-Dollar pro Informatica-Aktie in bar, soll der Deal kosten – ein satter Aufschlag von 30% auf den letzten Kurs vor Bekanntwerden. Finanziert werden soll der Zukauf mit einer Mischung aus Barmitteln und frischen Schulden. Interessant: 63% der Informatica-Stimmrechte haben dem Deal bereits zugestimmt, was auf eine hohe Abschlusswahrscheinlichkeit hindeutet. Ab dem zweiten Jahr nach Vollzug, der für Anfang des Geschäftsjahres 2027 erwartet wird, soll sich die Akquisition positiv auf Margen, Gewinn pro Aktie und den freien Cashflow auswirken – sofern Kosten synergien und Umsatzwachstum wie geplant eintreten.

Doch was verspricht sich Salesforce von diesem gewaltigen Schritt?

Der Spagat zwischen Vision und Risiko

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Die Übernahme soll die Fähigkeiten im Datenmanagement deutlich stärken und insbesondere die Angebote im Bereich Künstliche Intelligenz sowie für branchenspezifische Lösungen voranbringen. So sieht es zumindest das Analysehaus Truist Securities, das Informatica als transformativen Zukauf feiert und sein Kursziel für Salesforce bei satten 400 US-Dollar mit einer Kaufempfehlung bestätigt. Auch Evercore ISI (Outperform, Kursziel 350 US-Dollar) und Mizuho Securities (Outperform, Kursziel 380 US-Dollar) zeigen sich optimistisch. Goldman Sachs (Buy, 340 US-Dollar) und Stifel (Buy, 375 US-Dollar) stimmen in den Chor der Befürworter ein und verweisen auf Produktneuheiten und Wachstumspotenzial.

Auf der anderen Seite des Spektrums machen sich jedoch Sorgenfalten breit. Canaccord Genuity reagierte am Dienstag auf die Ankündigung und kürzte sein Kursziel für Salesforce von 400 auf 350 US-Dollar, behielt aber die Kaufempfehlung bei. Die UBS ging da schon einen Schritt weiter: Analyst Karl Keirstead stutzte das Kursziel am selben Tag von 320 auf 300 US-Dollar zusammen und beließ es bei einer neutralen Einschätzung. Seine Begründung: potenzielle Risiken bei der Umsetzung von Fusionen und Übernahmen. Derzeit notiert die Aktie um die 275 US-Dollar. Keirstead hatte zuvor eine Salesforce-Veranstaltung in New York besucht und merkte an, dass die Adaption neuer Dienste wie Agentforce noch am Anfang stehe.

Noch skeptischer zeigt sich DA Davidson. Die Experten sehen Salesforce nur bei "Underperform" mit einem Kursziel von mageren 200 US-Dollar und äußern insbesondere Bedenken hinsichtlich der Herausforderungen bei der Integration von Informatica. BMO Capital Markets passte sein Kursziel ebenfalls leicht nach unten von 367 auf 350 US-Dollar an, bleibt aber bei "Outperform" und mahnt zur Vorsicht vor den nächsten Quartalszahlen. Es ist also kein Wunder, dass Anleger nach diesen gemischten Signalen erst einmal abwarten. Das Tauziehen zwischen den Bullen und Bären dürfte spannend werden.

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