Die Aktie von Rigetti Computing hat in den letzten Monaten für Furore gesorgt – mit einer atemberaubenden Rallye von über 1.000% innerhalb eines Jahres. Doch jetzt zeigen sich erste Risse im Quantencomputing-Hype: Die Papiere des US-Unternehmens gaben heute nach und verloren über 1,4%. Steht der Traum vom kommerziellen Quantencomputer vor der Ernüchterung?

Finanzielle Realität trifft Zukunftshoffnung

Hinter den beeindruckenden Kursgewinnen verbirgt sich ein Unternehmen, das noch tief in der Forschungsphase steckt. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:

  • Umsatz (letzte 12 Monate): 9,2 Mio. USD
  • Betriebsverlust: 74 Mio. USD
  • Marktkapitalisierung: 3,46 Mrd. USD

Der scheinbare Gewinn von 42,6 Mio. USD im ersten Quartal 2025 entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Buchhaltungstrick – verursacht durch Bewertungsgewinne bei Derivaten, nicht durch operative Leistungen.

Wettlauf um die Quantenüberlegenheit

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Rigetti arbeitet fieberhaft an einem 100-Qubit-System mit einer bemerkenswerten Zwei-Qubit-Fehlerrate von unter 1%. Doch der Konkurrenzdruck ist immens:

  • Tech-Giganten: Microsoft und Alphabet investieren Milliarden
  • Regierungsaufträge: Rigetti führt ein 3,5-Mio.-Pfund-Konsortium in Großbritannien an
  • DARPA-Initiative: 1 Mio. USD Förderung für Quanten-Benchmarking

Trotz dieser Fortschritte räumt das Unternehmen selbst ein: Bis zu kommerziell nutzbaren Quantencomputern dürften noch drei bis fünf Jahre vergehen.

Bewertung im Hype-Zyklus

Mit einem KGV von sagenhaften 341 spiegelt der Aktienkurs alle Hoffnungen wider – aber auch alle Risiken. Analysten prognostizieren zwar ein Marktpotenzial von 15-30 Mrd. USD bis 2040, doch kurzfristig bleibt Rigetti ein hochspekulatives Investment. Die heutige Kurskorrektur könnte Vorbote einer längeren Konsolidierung sein – oder doch nur eine Atempause vor dem nächsten Quantensprung?

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