Petrobras steht am Scheideweg: Während der brasilianische Staat auf Sonderdividenden pocht, setzt der Ölriese auf eine riskante Afrika-Expansion. Kann der Konzern beide Fronten gleichzeitig bedienen – oder droht ein strategischer Zielkonflikt?

Machtpoker um Milliardendividenden

Hinter den Kulissen tobt ein politisches Tauziehen: Die brasilianische Regierung drängt auf außerordentliche Dividendenzahlungen von Petrobras, um die angespannten Staatsfinanzen zu stützen. Erst kürzlich hatte der Konzern bereits 11,72 Milliarden Real (rund 2 Milliarden Dollar) an Aktionäre ausgeschüttet – verteilt auf zwei Tranchen im August und September 2025.

Die Dividendenpolitik bleibt ein Drahtseilakt: Petrobras schüttet regulär 45% seines freien Cashflows aus, solange die Schuldenlast unter 75 Milliarden Dollar bleibt. Im ersten Quartal 2025 generierte das Unternehmen immerhin 4,5 Milliarden Dollar freien Cashflow – die Basis für weitere Ausschüttungen.

Afrika als neues Spielbrett

Doch während die Dividendenfrage schwelt, vollzieht Petrobras eine bemerkenswerte strategische Wende. CEO Magda Chambriard erklärt Afrika zur neuen Priorität für internationale Expansion. Der Grund: Die geologischen Ähnlichkeiten zu Brasiliens Ölfeldern machen den Kontinent zum idealen Spielplatz für die Tiefsee-Experten.

Konkret plant Petrobras:

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  • Erkundung von neun Offshore-Blöcken vor der Elfenbeinküste
  • Seismische Untersuchungen in vier Lizenzgebieten
  • Potenzielle Partnerschaften mit der nationalen Ölgesellschaft PETROCI

Nach Jahren der Fokussierung auf Brasiliens Pre-Salt-Felder markiert dies eine Rückkehr nach Afrika – und könnte die Reservenbasis langfristig sichern. Auch Nigeria, Angola und Namibia haben bereits Kooperationsinteresse signalisiert.

Milliardeninvestitionen mit Risiko

Mit einem 111-Milliarden-Dollar-Investitionsplan für 2025-2029 geht Petrobras in die Offensive:

  • 77 Milliarden für Exploration und Förderung
  • 20 Milliarden für Raffinerien und Transport
  • 16,3 Milliarden für Low-Carbon-Projekte

Trotz der gewaltigen Ausgaben will der Konzern Aktionäre nicht enttäuschen: Bis zu 10 Milliarden Dollar an Sonderdividenden sind bis 2029 möglich, dazu kommen schätzungsweise 45-55 Milliarden Dollar reguläre Ausschüttungen.

Doch Analysten bleiben vorsichtig: Die Afrika-Expansion birgt politische und operative Risiken – auch wenn sie langfristig die Abhängigkeit von Brasiliens Pre-Salt-Feldern verringern könnte. Die Aktie, die seit Jahresanfang fast 20% verloren hat, spiegelt diese Ambivalenz wider. Steht Petrobras vor einer Renaissance – oder vor zu vielen Baustellen gleichzeitig?

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