Die Ocugen-Aktie zeigt heute kräftige Kursgewinne – und das aus gutem Grund. Das Biotech-Unternehmen meldet gleich zwei strategische Erfolge: einen lukrativen Lizenzdeal in Südkorea und eine bedeutende regulatorische Auszeichnung in den USA. Könnten diese Entwicklungen den Startschuss für eine nachhaltige Trendwende geben?

Machtpoker um Gen-Therapie

Ocugen hat einen wichtigen Schritt in der Vermarktung seiner Gen-Therapie OCU400 gemacht. Das Unternehmen sicherte sich einen exklusiven Lizenzvertrag mit einem südkoreanischen Pharmaunternehmen für die Behandlung von Retinitis pigmentosa, einer seltenen Augenerkrankung. Der Deal ist finanziell vielversprechend:

  • Bis zu 11 Millionen Dollar an Vorabzahlungen und Meilensteinen
  • Verkaufsbeteiligung von 25% auf Nettoerlöse
  • Potenzielle Meilensteinzahlungen von bis zu 150 Millionen Dollar im ersten Jahrzehnt

Besonders bemerkenswert: Ocugen behält die Herstellungskontrolle und erschließt mit dem Partner einen Markt mit geschätzten 15.000 Patienten. "Dieser Deal bestätigt nicht nur das Potenzial unserer Therapie, sondern zeigt auch unseren strategischen Ansatz, durch regionale Partnerschaften Wert zu schaffen", kommentierte das Management.

FDA gibt grünes Licht

Parallel erhielt Ocugen von der US-Arzneimittelbehörde FDA die begehrte "Rare Pediatric Disease Designation" für OCU410ST. Diese Auszeichnung erleichtert die Entwicklung von Therapien gegen seltene pädiatrische Erkrankungen – in diesem Fall für ABCA4-assoziierte Netzhauterkrankungen wie Stargardt-Krankheit.

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Die regulatorische Anerkennung kommt nicht aus heiterem Himmel: OCU410ST hatte bereits Orphan-Drug-Status in den USA und Europa erhalten. Mit etwa 100.000 Betroffenen in diesen Regionen könnte die Therapie ein erhebliches Marktpotenzial bergen.

Fahrplan bis 2026

Die jüngsten Erfolge fügen sich in Ocugens ambitionierten Zeitplan ein:

  • Phase-3-Studie für OCU400 läuft
  • Zulassungsanträge für OCU400 Mitte 2026 geplant
  • Phase-2/3-Studie für OCU410ST soll Mitte 2025 starten

Finanziell steht das Unternehmen mit 38,1 Millionen Dollar an liquiden Mitteln vergleichsweise solide da, verzeichnete im ersten Quartal 2025 jedoch einen Verlust von 0,05 Dollar pro Aktie. Die heutige Kursrally deutet an, dass Investoren den jüngsten Entwicklungen durchaus Potenzial zutrauen. Bleibt die Frage: Kann Ocugen den Schwung nutzen und seine Pipeline erfolgreich durch die klinischen Phasen bringen?

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