NXP Semiconductors: Krisenmanagement mit Lichtblick
30.04.2025 | 13:56
Chip-Hersteller kämpft mit Absatzflaute – doch die Strategie zeigt erste Ansätze
NXP Semiconductors steckt in der Zwickmühle: Während die Halbleiterbranche insgesamt unter Druck steht, kämpft der niederländische Chip-Spezialist mit sinkenden Margen und schwacher Nachfrage – doch ein kleiner Lichtblick am Horizont deutet auf eine mögliche Wende hin.
Dämpfer bei Umsatz und Profitabilität
Die jüngsten Zahlen des Unternehmens zeigen ein klares Problem: Der Umsatz sank im Jahresvergleich um 9% auf 2,84 Milliarden Dollar. Besonders hart traf es die Margen:
- Die operative Marge (non-GAAP) schrumpfte um 2,6 Prozentpunkte auf 31,9%
- Die Bruttomarge fiel um 2,1 Prozentpunkte auf 56,1%
"Die Märkte für Automotive sowie Industrial und IoT lagen im ersten Quartal leicht unter den Erwartungen", heißt es dazu seitens des Unternehmens. Zudem belastet die unsichere Handelspolitik mit möglichen Zöllen die Planungssicherheit. Die Lagerbestände stiegen auf 169 Tage – ein deutliches Zeichen für schwache Absätze.
Strategische Weichenstellungen
Doch NXP zeigt sich nicht untätig. Mit der Übernahme von Kinara stärkt das Unternehmen gezielt seine KI-Kompetenzen, besonders für industrielle Anwendungen und IoT-Geräte. Für das zweite Quartal prognostiziert der Konzern immerhin einen leichten Umsatzanstieg auf 2,9 Milliarden Dollar.
Interessant: Während NXP für 2025 mit einem leichten Preisverfall rechnet, sollen sinkende Materialkosten dies kompensieren. Ein kalkulierter Balanceakt, der zeigen wird, ob das Management die Krise im Griff hat.
Führungswechsel als Risikofaktor
Ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor: CEO Kurt Sievers wird Ende 2025 in den Ruhestand gehen. Sein Nachfolger Rafael Sotomayor übernimmt zunächst die Präsidentschaft und dann im Oktober die CEO-Rolle. Ob dieser nahtlose Übergang gelingt, bleibt abzuwarten.
Die Analysten zeigen sich gespalten. Morgan Stanley etwa senkte sein Kursziel minimal auf 228 Dollar, hält aber an der "Overweight"-Einstufung fest. Die Sorgen drehen sich vor allem um die hohen Lagerbestände und die nachlassende Nachfrage in den Schlüsselmärkten Auto und Industrie.
Fazit: NXP Semiconductors durchlebt eine schwierige Phase, setzt aber die richtigen Hebel in Bewegung. Ob die Strategie aufgeht, wird sich in den kommenden Quartalen zeigen – besonders vor dem Hintergrund des anstehenden Führungswechsels.
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