Der Sportartikel-Titan blickt gespannt auf den 26. Juni, doch weniger die reinen Geschäftszahlen als vielmehr die drohenden Auswirkungen von Strafzöllen halten Anleger in Atem. Können die kommenden Ergebnisse die tiefrote Jahresperformance der Aktie noch drehen?

Die drohende Zoll-Keule

Nike steht vor der Veröffentlichung seiner Ergebnisse für das vierte Quartal, und Investoren sind nervös. Im Mittelpunkt der Sorgen: die Auswirkungen der Zölle auf die finanzielle Performance. Bereits im März hatten Nike-Manager angedeutet, dass Zölle auf Waren aus China und Mexiko die Gewinnmargen im bis zum 30. Mai endenden Quartal um 4 bis 5 Prozentpunkte drücken könnten. Brisant dabei: Diese Einschätzung erfolgte noch vor weiteren Zollerhöhungen, und eine aktualisierte Prognose blieb Nike bisher schuldig.

Obwohl Analysten der Bank of America schätzen, dass Nike nur einen relativ geringen Teil seiner Schuhe (18%) und Bekleidung (16%) in China fertigen lässt, könnten die bevorstehenden Zahlen einen breiteren Hinweis darauf geben, wie sich die Zollspirale im April und Mai auf die Unternehmensgewinne auswirkt. Der Markt blickt derzeit gebannt auf die Handelspolitik. Da bestimmte Zölle am 9. Juli wieder in Kraft treten sollen, warten Investoren gespannt auf neue Handelsabkommen in den kommenden Wochen.

Lichtblicke im Laufsegment, aber Schatten bleiben

Trotz einer bisher enttäuschenden Jahresperformance – die Aktie hat seit Anfang des Jahres bereits über 25 % ihres Wertes eingebüßt und notiert deutlich unter ihrem 200-Tage-Durchschnitt – sehen einige Analysten Potenzial für eine Erholung. Randal Konik von Jefferies etwa argumentiert, dass ein nachlassendes Wachstum beim Konkurrenten Hoka auf eine Rückeroberung von Marktanteilen durch Nike im Laufsegment hindeuten könnte. Auch Nikes Bemühungen, im Großhandelskanal wieder Fuß zu fassen, einschließlich der Rückkehr zum Verkauf auf Amazon, könnten die Erholung stützen. Jefferies hält an seiner Kaufempfehlung fest.

Immerhin wuchs Nikes Umsatz im Laufsegment im dritten Geschäftsquartal 2025 (bis 28. Februar) im mittleren einstelligen Prozentbereich – ein positiveres Ergebnis als der Gesamtumsatzrückgang von 9% im gleichen Zeitraum. Dieses Wachstum wurde Berichten zufolge von Schuhmodellen wie dem Pegasus 41, Pegasus Premium und Vomero 18 angetrieben. Auch Produkte wie der Vomero 5 und Nike Shox verzeichneten starke Verkaufszuwächse.

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Doch der Gegenwind, mit dem auch Wettbewerber wie Deckers (Mutterkonzern von Hoka) zu kämpfen haben, bleibt bestehen: Zölle und deren potenzielle Auswirkungen auf die Konsumnachfrage. Deckers veröffentlichte kürzlich eine enttäuschende Prognose und verwies auf ein sich verlangsamendes Wachstum seiner Marke Hoka. Das Unternehmen rechnet für sein erstes Quartal des Geschäftsjahres 2026 mit einem Rückgang des Gewinns pro Aktie, unter anderem wegen gestiegener Kosten durch Zölle, höherer Frachtkosten und verstärkter Werbeaktivitäten.

Düstere Aussichten vor den Zahlen?

Nikes Bericht für das dritte Quartal des Geschäftsjahres 2025 zeigte bereits einen Umsatzrückgang von 9% auf 11,3 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn brach um 32% auf 0,8 Milliarden US-Dollar ein. Für das nun zu berichtende vierte Quartal hat das Management einen deutlichen Umsatzrückgang von 13,0 bis 15,0% in Aussicht gestellt – ein stärkerer Einbruch, als einige Analysten erwartet hatten. Diese Prognose wird mit Bemühungen zum Abbau von Überbeständen und der Aktualisierung älterer Produktlinien begründet, während gleichzeitig externe Faktoren wie Zölle und wirtschaftliche Unsicherheit belasten.

Als kleines Trostpflaster kündigte das Unternehmen am 1. Mai 2025 eine vierteljährliche Bardividende von 0,40 US-Dollar pro Aktie an, zahlbar am 1. Juli 2025.

Was die Bilanzpressekonferenz am 26. Juni über die tatsächliche Widerstandsfähigkeit von Nike in diesem wirtschaftlichen Klima enthüllt, bleibt die entscheidende Frage für Investoren. Das dürfte spannend werden.

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