Der Lebensmittelgigant sorgt für Aufsehen: In der Schweiz verabschiedet sich Nestlé vom umstrittenen Nutri-Score, während gleichzeitig ein neues Zentrum für "Deep Tech" die Innovationskraft beflügeln soll. Steckt dahinter eine tiefgreifende strategische Neuausrichtung oder sind es nur isolierte Maßnahmen?

Schweizer Alleingang beim Nutri-Score?

Während viele europäische Verbraucher auf den Nutri-Score als Orientierungshilfe bei Lebensmitteln setzen, kehrt Nestlé diesem in seinem Heimatmarkt Schweiz schrittweise den Rücken. Bis Ende 2026 soll die Nährwertkennzeichnung von den dort verkauften Produkten verschwinden. Die Begründung des Konzerns: Man sei nahezu das letzte Unternehmen im Land, das dieses System noch anwende. Konsumenten sollen stattdessen künftig über QR-Codes auf den Verpackungen detailliertere Informationen zum Nährwert erhalten.

Für Produkte im restlichen Europa, wo der Nutri-Score auf tausenden Artikeln prangt, bleibt Nestlé jedoch weiterhin verpflichtet, das System zu unterstützen und umzusetzen. Ein Spagat, der Fragen aufwirft.

Innovationsoffensive: Nestlé setzt auf "Deep Tech"

Parallel zur Debatte um Produktkennzeichnungen investiert der Konzern in seine technologische Zukunft. Mitte Mai kündigte Nestlé die Gründung eines neuen Zentrums für "Deep Tech" an. Damit will das Unternehmen seine Forschungs- und Entwicklungskompetzen, insbesondere im Bereich Biotechnologie, signifikant stärken. Das erklärte Ziel ist es, die Innovationspipeline prall zu füllen und sich im globalen Wettbewerb technologisch zukunftsfähig aufzustellen.

Nachhaltigkeit und Lieferketten: Mehr als nur Fassade?

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Doch nicht nur technologische Innovation, auch soziale und ökologische Verantwortung stehen offenbar auf der Agenda. Dies unterstreichen mehrere Initiativen:

  • Jugendförderung in Afrika: Nestlé Professional schult im Rahmen des "My Own Business" (MYOWBU) Programms junge Menschen für nachhaltige Karrieren im Straßenverkauf.
  • Kreislaufwirtschaft: Die Initiative "Clean with MYOWBU" zielt auf die Sammlung und das Recycling gebrauchter Verpackungen ab.
  • Lieferketten-Transformation: Gemeinsam mit OMP wird Nestlé heute auf dem Gartner Supply Chain Symposium präsentieren, wie die eigene Lieferkette erneuert wird, um steigenden Kundenerwartungen gerecht zu werden.

Diese Maßnahmen deuten darauf hin, dass der Konzern bestrebt ist, sein Engagement über verschiedene Ebenen hinweg zu demonstrieren.

Aktie im Seitwärtsgang – Warten auf entscheidende Impulse?

Trotz dieser vielfältigen strategischen Ankündigungen zeigt sich die Nestlé-Aktie an der Börse derzeit eher unentschlossen. Mit einem Schlusskurs von 92,20 € am vergangenen Freitag und einem Relative Strength Index (RSI) von neutralen 50 Punkten scheint der Markt die langfristigen Auswirkungen der neuen Strategien noch abzuwarten. Der Kurs bewegt sich aktuell leicht unter seinem 50-Tage-Durchschnitt.

Für das laufende Geschäftsjahr wird eine Dividende von 3,07 CHF pro Aktie erwartet, nach 3,05 CHF im Vorjahr. Konkretere Einblicke in die Geschäftsentwicklung dürften die Zahlen für das zweite Quartal liefern, deren Veröffentlichung für den 24. Juli 2025 angekündigt ist. Es bleibt spannend, ob die eingeleiteten Maßnahmen dann bereits erste Früchte tragen.

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