
Meta Aktie: Zwischen KI-Euphorie und juristischem Hürdenlauf
23.05.2025 | 06:56
Die Papiere von Meta Platforms befinden sich aktuell in einem echten Spannungsfeld. Einerseits beflügeln ambitionierte Pläne im Bereich der Künstlichen Intelligenz die Fantasie der Anleger und locken optimistische Analystenstimmen hervor. Andererseits braut sich vor allem in Europa juristischer Ärger zusammen, der die KI-Strategie des Konzerns empfindlich stören könnte. Was bedeutet das konkret für die Aktie?
Showdown in Köln: Stoppt Deutschland Metas Datenhunger?
In Deutschland steht eine wichtige Entscheidung unmittelbar bevor: Das Oberlandesgericht Köln wird am kommenden Freitag sein Urteil im Eilverfahren der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gegen Meta verkünden. Die Verbraucherschützer wollen dem Tech-Riesen per einstweiliger Verfügung untersagen, personenbezogene Daten von Facebook- und Instagram-Nutzern für das Training seiner KI-Software zu verwenden. Meta hatte Mitte April angekündigt, ab dem 27. Mai europäische Nutzerdaten für diese Zwecke heranzuziehen, sofern Nutzer nicht aktiv widersprechen.
Meta beruft sich dabei auf ein "berechtigtes Interesse" und argumentiert, dieses Vorgehen sei branchenüblich und entscheidend, damit die KI-Modelle die deutsche Kultur und Sprache besser verstehen lernen. Die Verbraucherzentrale hingegen sieht darin einen klaren Verstoß gegen europäisches Datenschutzrecht. "Sind die Daten erst einmal für KI verwendet worden, ist ein Rückruf kaum noch möglich", warnte eine Datenschutzexpertin der VZ. Es geht also um nicht weniger als die Kontrolle der Verbraucher über ihre persönlichen Daten.
KI als Kurstreiber: Analysten sehen rosige Zeiten
Trotz der juristischen Unsicherheiten in Europa, oder vielleicht gerade wegen des immensen Potenzials, setzen viele Marktbeobachter große Stücke auf Metas KI-Offensive. So hat beispielsweise Loop Capital Markets das Kursziel für die Aktie auf beeindruckende 888 US-Dollar angehoben und die Kaufempfehlung bestätigt. Als Gründe nannten die Analysten stärker als erwartete Prognosen für das zweite Quartal und signifikante Fortschritte im KI-Bereich. Interessanterweise wird der KI-Entwicklung zugetraut, potenzielle Umsatzeinbußen, etwa durch geringere Werbeausgaben chinesischer Firmen, zu kompensieren.
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Meta selbst unterstreicht seine Ambitionen durch die Vorstellung neuer KI-Modelle wie dem "Perception Encoder" und dem "Perception Language Model", die komplexe Herausforderungen im Bereich Bild- und Sprachverarbeitung meistern sollen. Auch ein ehemaliger Manager für Werbepartnerschaften betonte kürzlich die Wachstumsaussichten des Unternehmens, gestützt auf die enorme Nutzerbasis und die umfangreichen Datensammlungskapazitäten.
Copyright-Frage und interne Signale
Doch der Weg der KI ist nicht ohne Stolpersteine. Eine weitere, branchenweite Herausforderung betrifft das Urheberrecht. Das U.S. Copyright Office stellte kürzlich in einem Bericht klar, dass die Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke zum Training von KI-Systemen nicht immer rechtens sein dürfte. Dies könnte für Tech-Konzerne wie Meta, die massiv in KI investieren, zu einem kostspieligen Problem werden, falls sie für Trainingsdaten Lizenzgebühren entrichten müssten.
Ein kleiner Mosaikstein im Gesamtbild ist zudem ein Insider-Verkauf: Jennifer Newstead, die Chief Legal Officer von Meta, veräußerte kürzlich 519 Aktien zu einem Durchschnittspreis von 635,50 US-Dollar, was einem Gesamtwert von rund 329.824 US-Dollar entspricht. Dieser Verkauf erfolgte allerdings im Rahmen eines vorab festgelegten Handelsplans (Rule 10b5-1). Nach der Transaktion hält Newstead immer noch über 30.740 Meta-Aktien. Die Aktie notierte zuletzt um die 636 US-Dollar.
Der Ausblick für Meta bleibt also von einer spannenden Gemengelage geprägt: Auf der einen Seite das enorme Potenzial durch KI-Innovationen, das Analysten zuversichtlich stimmt. Auf der anderen Seite die zunehmenden regulatorischen und juristischen Hürden, insbesondere im Bereich Datenschutz und Copyright. Die Entscheidung aus Köln am Freitag wird ein wichtiger Indikator sein, wie steinig dieser Weg für Meta noch werden könnte.
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