Die enttäuschenden Geschäftszahlen des Konkurrenten Chanel senden Schockwellen durch die Luxusbranche und belasten LVMH schwer. Doch die Probleme des Pariser Giganten reichen tiefer. Interne Krisenherde, insbesondere in der prestigeträchtigen Wein- und Spirituosensparte, werfen die Frage auf: Wie angeschlagen ist LVMH wirklich?

Chanels Schwäche färbt auf den gesamten Sektor ab

Die Nachricht von Chanels Umsatzrückgang um 4,3% auf vergleichbarer jährlicher Basis traf die Luxuswelt empfindlich. Als direkte Reaktion gaben die Papiere von LVMH heute um 2,14% auf 494,70 Euro nach, was den Abwärtstrend der letzten Monate unterstreicht – seit Jahresanfang beläuft sich das Minus auf über 21%. Die Nervosität ist greifbar, denn wenn ein Schwergewicht wie Chanel strauchelt, zittert die gesamte Branche. So mussten auch andere Branchengrößen Federn lassen:

  • Kering verzeichnete einen Rückgang von 2,4%.
  • Salvatore Ferragamo büßte rund 1,5% ein.
  • Brunello Cucinelli notierte ebenfalls etwa 1,5% tiefer.

Preispolitik bei Dior unter der Lupe

Besonders kritisch beleuchten Analysten die Entwicklung bei der LVMH-Tochter Dior. Experten von Bernstein äußerten Bedenken, dass die Preiserhöhungen bei Chanel – plus 3% im Jahr 2024 – die Sorgen um das Preis-Leistungs-Verhältnis verstärken, die seit der Pandemie schwelen. Diese Bedenken scheinen nun direkt auf Dior überzuschwappen. Die Vermutung: Dior könnte im Versuch, mit Chanel gleichzuziehen, die Konsumenten mit seiner Preisgestaltung verprellt haben. Um das Vertrauen zurückzugewinnen, müsste Dior wohl deutlich mehr in Mode- und Materialinnovationen investieren. Doch was bedeutet das für die Margen von LVMH? Sie dürften weiter unter Druck geraten.

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Kahlschlag bei Moët Hennessy: Das Sorgenkind im Luxus-Imperium

Neben diesen externen Faktoren kämpft LVMH jedoch mit hausgemachten Problemen, die besonders die Wein- und Spirituosensparte Moët Hennessy erschüttern. Anfang Mai wurde ein signifikanter Stellenabbau angekündigt: Rund 1.200 Stellen, über 10% der Belegschaft in diesem Bereich, sollen wegfallen. Diese drastische Maßnahme ist Teil einer umfassenden Restrukturierung, die auf sinkende Verkaufszahlen und steigende Kosten reagiert. Bereits im ersten Quartal 2025 meldete LVMH hier einen organischen Umsatzrückgang von 9%.

Die Unruhe wird durch Streiks in den Champagner-Häusern von LVMH wie Moët & Chandon und Veuve Clicquot weiter befeuert. Mitarbeiter protestierten Mitte Mai gegen die Lohnpolitik und für Arbeitsplatzsicherheit. Die finanzielle Entwicklung der Sparte ist alarmierend: Generierte Moët Hennessy 2019 noch einen Cashflow von einer Milliarde Euro, stand 2024 Berichten zufolge ein negativer Cashflow von 1,5 Milliarden Euro zu Buche.

Die aktuellen Entwicklungen zeigen ein besorgniserregendes Bild: LVMH ist an mehreren Fronten gefordert. Der Druck auf die Aktie, die deutlich unter ihrem 200-Tage-Durchschnitt von rund 619 Euro notiert, ist somit mehr als nur eine Reaktion auf die Probleme eines Wettbewerbers – er spiegelt tiefgreifende Sorgen über die eigene Verfassung des Luxuskonzerns wider.

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