Der französische Luxusgigant LVMH kämpft mit ungewohnten Marktturbulenzen. Nach Jahren des ungebremsten Wachstums zeigen sich plötzlich Risse im Fundament des Modeimperiums – und die Anleger reagieren nervös. Was steckt hinter der plötzlichen Schwächephase des einst unverwundbar scheinenden Konzerns?

Luxusbranche im Gegenwind

Die jüngsten Quartalszahlen offenbaren eine ungewohnte Situation: Erstmals seit langem musste LVMH einen Umsatzrückgang von 3% auf vergleichbarer Basis hinnehmen. Besonders alarmierend: Das Kerngeschäft mit Mode und Lederwaren, traditionell der Wachstumstreiber, schrumpfte um 5%.

Hinter den schwachen Zahlen steckt ein ganzer Cocktail an Problemen:

  • Nachlassende Konsumbereitschaft in China, dem wichtigsten Wachstumsmarkt
  • Unsicherheiten durch drohende US-Zölle auf Luxusgüter
  • Normalisierungseffekte nach der Post-Pandemie-Hausse

Segmentanalyse zeigt gemischtes Bild

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Während die Uhren- und Schmucksparte noch stabil blieb, traf es andere Bereiche umso härter. Die Spirituosensparte stürzte mit einem Minus von 9% ab – eine direkte Folge der gedämpften Nachfrage nach Cognac in China. Selbst die sonst robuste Kosmetiksparte von Sephora konnte nicht mehr wachsen.

Börse bestraft Schwächephase gnadenlos

Die Märkte haben die Entwicklung bereits gnadenlos abgestraft: Seit Jahresanfang verlor die Aktie fast 15% an Wert und notiert derzeit rund 30% unter dem Vorjahresniveau. Besonders hart traf es den Titel nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen im April, als die Papiere auf ein Vierjahrestief fielen.

Die Aussichten bleiben trübe: LVMH selbst signalisierte weiterhin schwache Nachfrage, und Analysten erwarten für das zweite Quartal einen weiteren Umsatzrückgang von fast 4% im Modebereich. Der einstige Musterschüler der Luxusbranche muss sich offenbar auf eine längere Durststrecke einstellen.

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