Der US-Rüstungsgigant Lockheed Martin liefert derzeit eine Achterbahnfahrt der Nachrichten. Während ein neuer Milliardendeal die Kassen füllen soll, sorgen Verzögerungen beim Prestige-Jet F-35 und ein überraschender Auftragsstorno für Stirnrunzeln bei Anlegern. Was überwiegt am Ende – die Chancen oder die Risiken?

Milliardenschwerer Apache-Auftrag beflügelt

Für positive Impulse sorgte jüngst eine Rahmenvereinbarung mit dem US-Verteidigungsministerium im Wert von rund 1,7 Milliarden US-Dollar. Konkret geht es um die Lieferung von M-TADS/PNVS elektrooptischen Feuerleitsystemen für das AH-64E Apache Helikopterprogramm. Das Pentagon gab eine Vertragsanpassung in Höhe von 1,736 Milliarden Dollar bekannt, deren Fertigstellung bis zum 1. Dezember 2027 erwartet wird. Allerdings müssen für tatsächliche Lieferungen erst noch spezifische Ausführungsaufträge erteilt werden. Die kurzfristige Umsatzrealisierung hängt also vom Zeitpunkt dieser Folgebestellungen ab.

F-35: Verzögerungen und Designfragen beim Kampfjet

Weniger erfreulich gestalten sich die Nachrichten rund um das zentrale F-35 Kampfflugzeugprogramm. Die Finanzierung für die nächsten beiden Produktionslose, Lot 18 und 19, die ursprünglich bis Ende Juni erwartet wurde, verzögert sich nun voraussichtlich bis in den Sommer. Laut dem F-35 Joint Program Office steht diese Verschiebung jedoch nicht im Zusammenhang mit den anhaltenden Herausforderungen beim neuen Radarsystem des Jets.

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Dennoch gibt es hier Anlass zur Sorge: Lockheed Martin hat die Air Force Berichten zufolge über "Risiken" bei der termingerechten Integration des neuen APG-85 Radars in die F-35 informiert. Infolgedessen wird offenbar eine Neugestaltung des vorderen Flugzeugrumpfes für die Maschinen des Los 20 erwogen, um sowohl aktuelle als auch zukünftige Radarsysteme aufnehmen zu können. Solche Modifikationen könnten erhebliche Auswirkungen auf Zeitpläne und Kosten haben. Einen kleinen Lichtblick gab es immerhin: Kürzlich wurde die Endmontage des neunten F-35A Lightning II für Belgien abgeschlossen. Es ist die erste belgische F-35, die noch in diesem Jahr direkt nach Belgien geliefert wird.

Bitterer Rückschlag: Polen storniert Black Hawk-Deal

Auf dem internationalen Parkett musste Lockheed Martin indes einen Dämpfer hinnehmen. Die polnische Rüstungsagentur hat das Beschaffungsverfahren für 32 Lockheed Martin S-70i Black Hawk Hubschrauber formell eingestellt. Diese Entscheidung, die wohl bereits Ende Mai getroffen, aber erst kürzlich bekannt gegeben wurde, begründete man mit einer "signifikanten Änderung der Umstände" und der Notwendigkeit für die polnischen Streitkräfte, andere Aufgaben zu priorisieren. Dieser geplatzte Auftrag stellt einen spürbaren Verlust im europäischen Markt dar. Welche konkreten Auswirkungen diese Stornierung auf geplante Produktionslinien hat, bleibt eine drängende Frage.

Lockheed Martin navigiert somit durch ein komplexes Umfeld. Dem Potenzial aus neuen Großaufträgen stehen operative Herausforderungen bei Schlüsselprojekten und Rückschläge im internationalen Geschäft gegenüber. Die kommenden Monate dürften spannend werden und zeigen, wie der Konzern diese anspruchsvolle Balance meistert.

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