
Intel Aktie: Teurer Streit und schwindende Dominanz?
18.05.2025 | 10:48
Intel Aktie: Mehr als nur Ärger mit der EU? – Der Chip-Gigant sieht sich nicht nur einer neuerlichen Strafforderung aus Brüssel gegenüber, auch die jüngsten Marktdaten geben Anlass zur Sorge. Steckt der US-Konzern in ernsteren Schwierigkeiten oder handelt es sich um einen vorübergehenden Sturm im Wasserglas?
Brüsseler Gegenwind: Der Streit um Millionen
Im Fokus steht aktuell eine von der EU-Kommission vor fast zwei Jahren erneut verhängte Geldstrafe in Höhe von 376 Millionen Euro. Der Vorwurf: Intel soll zwischen November 2002 und Dezember 2006 Zahlungen an Computerhersteller wie HP, Acer und Lenovo geleistet haben, um die Markteinführung von Produkten mit Chips der Konkurrenz zu verhindern oder zu verzögern.
Intel wehrt sich energisch gegen die Strafe und bezeichnet sie als „unverhältnismäßig und unfair". Die Anwälte des Unternehmens argumentieren, die EU-Wettbewerbshüter hätten den begrenzten Umfang der angeblichen Verstöße nicht ausreichend berücksichtigt. Es habe sich lediglich um „eng begrenzte, taktische Maßnahmen" gehandelt, nicht um eine Gesamtstrategie zur Verdrängung von Wettbewerbern aus dem gesamten x86-Chipmarkt.
Dieser Rechtsstreit hat eine lange Vorgeschichte. Bereits 2009 hatte die EU-Kommission Intel zu einer Rekordstrafe von 1,06 Milliarden Euro verdonnert, weil das Unternehmen den Konkurrenten AMD blockiert haben soll. Diese Strafe wurde 2022 vom Gericht der Europäischen Union, der zweithöchsten Instanz, kassiert. Die Richter bestätigten jedoch einen Teil der Entscheidung von 2009, was die EU-Wettbewerbsbehörde dazu veranlasste, die aktuelle Strafe von 376 Millionen Euro im Zusammenhang mit den spezifischen Zahlungen an HP, Acer und Lenovo neu festzusetzen. Intel hat daraufhin erneut Klage beim Gericht der EU eingereicht. Eine Entscheidung wird in den kommenden Monaten erwartet.
Die Baustellen werden zahlreicher
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Doch der juristische Ärger in Europa ist nicht die einzige Herausforderung für Intel. Die jüngsten Zahlen zeichnen ein gemischtes Bild. So fiel der Marktanteil bei Chip-Auslieferungen laut einer Analyse von Citi im ersten Quartal 2025 auf 65,3 % – ein Rückgang von über 1,8 Prozentpunkten und der niedrigste Stand seit mindestens 2002. Im gleichen Zeitraum konnte Konkurrent Arm Holdings seinen Marktanteil auf 13,6 % ausbauen.
Als Reaktion auf den Marktdruck und zur Effizienzsteigerung kündigte Intel unter dem neuen CEO Lip-Bu Tan im April 2025 Kostensenkungen an, einschließlich einer Straffung der Managementebenen. Der Umsatz im ersten Quartal 2025 stagnierte bei 12,7 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Die Prognose für das zweite Quartal 2025 liegt mit 11,2 bis 12,4 Milliarden US-Dollar unter den Analystenerwartungen. Zudem wurde das Ziel für die Bruttoinvestitionen für 2025 von 20 auf 18 Milliarden US-Dollar gesenkt. Die angespannte Lage und die gemischten Nachrichten haben auch am Aktienmarkt Spuren hinterlassen: Auf Jahressicht steht die Aktie mit rund 34 % im Minus, auch wenn sie sich zuletzt von ihren Tiefs bei 16,61 Euro etwas erholen konnte.
Trotzdem gibt es auch positive Signale: Der 18A-Prozess soll noch in diesem Jahr in die Volumenfertigung gehen, und für die Fab 52 in Arizona wurde das Tape-Out für Intel 18A abgeschlossen. Weitere verbesserte Varianten (18A-P und 18A-PT) sind für 2026 bzw. 2028 geplant. Allerdings gibt es auch Verzögerungen, wie bei der Chipfabrik in Ohio, die später als ursprünglich geplant fertiggestellt wird.
Ausblick
Der Ausgang des EU-Kartellverfahrens wird ein wichtiger Faktor für Intel sein. Gleichzeitig muss sich das Unternehmen in einem intensiven Wettbewerbsumfeld behaupten, das von technologischen Umbrüchen und geopolitischen Erwägungen, wie den US-Exportkontrollen für KI-Chips, geprägt ist. Es bleibt abzuwarten, ob die eingeleiteten Maßnahmen und die technologischen Fortschritte ausreichen, um das Ruder herumzureißen.
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