Was für eine Achterbahnfahrt bei der Aktie des Verpackungsspezialisten! Erst der brutale Absturz auf Tiefststände, die man seit 2014 nicht mehr gesehen hatte, und dann die plötzliche Kehrtwende. Man könnte meinen, die Anleger wüssten nicht, ob sie lachen oder weinen sollen. Doch was steckt wirklich hinter diesem irren Auf und Ab?

Am Dienstag schien für die Gerresheimer-Papiere noch Weltuntergangsstimmung zu herrschen. Eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg machte die Runde: Der Finanzinvestor KPS Capital Partners habe sich angeblich gegen ein gemeinsames Übernahmeangebot mit Warburg Pincus entschieden. Die Aktie rauschte daraufhin bis auf 42,48 Euro in den Keller. Doch die Ernüchterung währte nicht lange. Noch am selben Abend dann die überraschende Klarstellung direkt vom Unternehmen, initiiert durch KPS: Die Gespräche mit Warburg Pincus laufen weiter! Ein Dementi, das den Kurs am Mittwoch prompt um bis zu neun Prozent nach oben schnellen ließ, zuletzt auf rund 46 Euro.

Das große Rätselraten: Übernahme-Poker geht in die nächste Runde

Die Übernahmefantasie, die den Kurs schon seit Februar beflügelt hatte, ist also wieder voll da. Damals schoss das Papier bis auf rund 85 Euro hoch. Doch wer sind die Spieler in diesem Poker? Ursprünglich war neben Warburg Pincus auch der Investor KKR mit von der Partie, stieg aber laut Bloomberg-Berichten im April aus dem Konsortium aus. Seit Mai nun ist KPS als potenzieller Partner von Warburg Pincus im Spiel. Es hieß sogar, es könnte eine Offerte von mindestens 70 Euro geben.

Ob und wann es tatsächlich zu einem öffentlichen Angebot kommt, steht allerdings in den Sternen. Gerresheimer selbst hält sich bedeckt und spricht von "ergebnisoffenen Gesprächen". Kein Wunder also, dass Anleger nervös reagieren. Das Unternehmen, dessen Marktkapitalisierung zuletzt bei circa 1,5 Milliarden Euro lag, steht schon seit Jahren immer wieder im Fokus von Finanzinvestoren, die auf eine mögliche Aufspaltung spekulieren.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Gerresheimer?

Tiefer Fall und zarte Hoffnungsschimmer

Doch warum ist die Aktie trotz der anhaltenden Übernahmespekulationen so gebeutelt? Selbst nach der jüngsten Erholung liegen die Papiere im laufenden Jahr 2025 immer noch mit rund 35 Prozent im Minus und zählen damit zu den schwächsten Werten im MDAX. Vom erwähnten Hoch bei 85 Euro hatte sich der Kurs bis zum Dienstag sogar fast halbiert! Schuld daran waren nicht zuletzt eine zurückgenommene Jahresprognose und eine gekürzte Dividende, bedingt durch eine weiterhin flaue Nachfrage im Kosmetikmarkt.

Könnte eine Zerschlagung des Konzerns nun die ersehnte Wende bringen? Analyst Alexander Galitsa von Hauck Aufhäuser Investment Banking sieht hier durchaus Chancen. Seiner Meinung nach könnte insbesondere eine Abspaltung des Behälterglasgeschäfts (Moulded Glass) erhebliche Werte freisetzen und die Sorgen um die Verschuldung des Konzerns mildern. Dieser Bereich, der im vergangenen Jahr durch die Übernahme von Bormioli Pharma neu aufgestellt wurde, wird derzeit strategisch geprüft. Eine solche Aufspaltung sei in der aktuellen Bewertung noch nicht eingepreist.

Die Spannung bei Gerresheimer bleibt also hoch. Die Fortsetzung der Gespräche nährt die Hoffnung, doch die Unsicherheit ist mit Händen zu greifen. Das dürfte für Anleger weiterhin ein Nervenspiel bleiben.

Gerresheimer-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Gerresheimer-Analyse vom 18. Juni liefert die Antwort:

Die neusten Gerresheimer-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Gerresheimer-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 18. Juni erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Gerresheimer: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...