Der US-Solarkonzern First Solar steckt in der Zwickmühle: Während das Unternehmen operativ stark aufgestellt ist, droht eine politische Kehrtwende in Washington die lukrativen Steuervorteile für erneuerbare Energien früher als erwartet auslaufen zu lassen. Die Aktie reagierte mit einem massiven Absturz – doch ist die Panik wirklich gerechtfertigt?

Gesetzesvorlage löst Turbulenzen aus

Der aktuelle Kursrutsch von über 17% innerhalb einer Woche geht auf einen Gesetzesentwurf zurück, der die Solarbranche in ihren Grundfesten erschüttern könnte. Die geplante Beschleunigung des Auslaufens wichtiger Steuergutschriften von 2032 auf 2028 trifft First Solar besonders hart. Als einer der größten US-Solarmodulhersteller mit 93% Umsatzanteil im Heimatmarkt ist das Unternehmen direkt von diesen Subventionen abhängig.

Fundamentaldaten zeigen Überraschung

Trotz der politischen Unsicherheiten offenbart der jüngste Quartalsbericht eine robuste operative Performance:

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  • Bruttomarge stieg auf 41% (von 37% im Vorquartal)
  • Operative Marge bei stabilen 33%
  • Nettoergebnis lag bei soliden 31%

Die Bilanz glänzt mit moderater Verschuldung und beträchtlichen Cash-Reserven. Doch die enttäuschenden Zahlen bei Umsatz (844,6 Mio. $) und Gewinn pro Aktie (1,95 $) zeigen, dass bereits erste Auswirkungen der politischen Unsicherheit spürbar werden.

Geteilte Marktmeinung

Während die Bären auf die Abhängigkeit von Subventionen verweisen, sehen Bullen Chancen im aktuellen Chaos:

  • Datencenter-Boom: Die Nachfrage nach Großprojekten für Rechenzentren bleibt hoch – unabhängig von Steuergutschriften
  • Vorzugsgeschäft: First Solars Fokus auf Utility-Scale-Anlagen ist weniger anfällig für Subventionskürzungen als der Privatkundenmarkt
  • Vorzieheffekt: Entwickler drängen auf schnelle Projektabschlüsse vor dem erwarteten Förderende, was kurzfristig für Auftragsschübe sorgen könnte

Die Optionsmärkte spiegeln diese Spaltung wider – sowohl bullish als auch bearish Wetten nehmen deutlich zu. Die Frage bleibt: Wird First Solar zum Opfer der Politik oder nutzt das Unternehmen seine starke Marktposition, um die Krise zu meistern?

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