Ein Zahlenwerk, das aufhorchen lässt: Evotec hat im ersten Quartal 2025 die Erwartungen deutlich verfehlt, insbesondere beim operativen Ergebnis. Doch trotz dieses herben Dämpfers hält das Management an seiner Jahresprognose fest. Ein mutiger Schritt oder Zweckoptimismus? Was steckt hinter dieser Diskrepanz?

Q1-Zahlen lösen Besorgnis aus

Die heute vorgelegten Ergebnisse für das erste Quartal 2025 zeichnen ein ernüchterndes Bild. Der Konzernumsatz gab um vier Prozent auf 200 Millionen Euro nach. Dramatischer brach das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) ein: Es stürzte von 7,8 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf nur noch 3,1 Millionen Euro ab – Analysten hatten hier mit rund 13 Millionen Euro gerechnet.

Hauptverantwortlich für diesen Rückgang ist ein Einbruch von neun Prozent im wichtigen Geschäftssegment der geteilten Forschung und Entwicklung (Shared R&D). Dieser Bereich kämpft mit temporären Umstrukturierungen bei Pharmakonzernen und einer zurückhaltenden Finanzierung im Biotech-Sektor.

Lichtblicke und eine mutige Prognose

Doch es gibt auch Lichtblicke. Die US-Tochter Just - Evotec Biologics konnte gegen den Trend ein Umsatzplus von zehn Prozent erzielen und zeigt eine anhaltende Wachstumsdynamik. Überraschender ist jedoch, dass Evotec trotz des schwachen Jahresstarts die Prognose für das Gesamtjahr 2025 bestätigt. Das Unternehmen rechnet weiterhin mit:

  • Einem Konzernumsatz zwischen 840 und 880 Millionen Euro.
  • Einem bereinigten Konzern-EBITDA zwischen 30 und 50 Millionen Euro.

Das Management erwartet sogar eine Beschleunigung des Konzernumsatzwachstums gegenüber 2024, obwohl die Nachfrage nach frühen Wirkstoffforschungsprojekten voraussichtlich auf dem Vorjahresniveau stagnieren wird. Wie soll das gelingen?

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Strategische Weichenstellungen für die Wende?

Um das Ruder herumzureißen, setzt Evotec auf eine klare strategische Ausrichtung. Der Fokus liegt auf hochwertigen Dienstleistungen, einer Vereinfachung des Geschäftsmodells und operativer Exzellenz. Fortschritte in der wichtigen Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb im Bereich des gezielten Proteinabbaus wurden dabei besonders hervorgehoben.

Zudem hat CEO Christian Wojczewski einen Sparplan angekündigt: In den kommenden dreieinhalb Jahren sollen die Kosten um mehr als 90 Millionen Euro gesenkt werden. Eine positive Nachricht kam zudem von der Gates Foundation: Evotec erhält Fördergelder in Höhe von 2,5 Millionen US-Dollar für die Entwicklung neuer Tuberkulose-Therapien. Entwarnung gab das Unternehmen bezüglich möglicher Auswirkungen von US-Zöllen oder Änderungen in der Forschungsförderung – diese dürften den Ausblick kaum trüben.

Diese Gemengelage aus enttäuschenden Zahlen und einer ambitionierten Prognose spiegelt sich auch im Aktienkurs wider. Mit einem aktuellen Kurs von 7,10 € notiert das Papier heute 1,42% im Minus und hat seit Jahresbeginn bereits rund 15% an Wert verloren. Der Relative Stärke Index (RSI) deutet mit einem Wert von 12,1 auf eine stark überverkaufte Situation hin.

Die kommenden Quartale werden zeigen müssen, ob die bestätigte Prognose mehr als eine Durchhalteparole ist und die eingeleiteten Maßnahmen greifen. Für Anleger bleibt die Frage, ob der Tiefpunkt bereits erreicht ist oder die Neuausrichtung weitere Geduld erfordert.

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