Die Eutelsat-Aktie steht unter massivem Beschuss. Ein Großaktionär hat die Reißleine gezogen und seine Anteile mit hohem Verlust auf den Markt geworfen – ein klares Misstrauensvotum? Was steckt hinter diesem drastischen Schritt und wie tief kann der Satellitenbetreiber noch fallen?

Flucht mit Schrecken: Großinvestor löst Lawine aus

Der Auslöser für den jüngsten Kursrutsch ist der spektakuläre Ausstieg des südkoreanischen Großaktionärs Hanwha Systems. Das Unternehmen veräußerte seinen gesamten Anteil von 5,4 Prozent an Eutelsat. Berichten zufolge realisierte Hanwha dabei einen schmerzhaften Verlust von rund 74 Prozent auf seine ursprüngliche Investition in OneWeb, das später mit Eutelsat fusionierte. Dieser Verkauf, der mit einem erheblichen Abschlag zum damaligen Kurs erfolgte, wurde am Markt als deutliches Warnsignal eines strategischen Investors interpretiert und heizte die Nervosität spürbar an.

Kapitalhunger und Konkurrenzdruck: Eutelsats schwere Lasten

Doch der Rückzug von Hanwha ist nicht das einzige Problem, das Eutelsat zu schaffen macht. Das Unternehmen kämpft mit einem erheblichen Kapitalbedarf. Milliarden müssen in das Satellitennetzwerk OneWeb und das europäische Prestigeprojekt IRIS² für strategische Satellitenkommunikation fließen. Diese kostspieligen Zukunftsvorhaben werfen drängende Fragen bezüglich der Finanzierung auf und belasten die Bilanz.Gleichzeitig nimmt der Wind im Satellitenkommunikationsmarkt merklich zu. Insbesondere Starlink von SpaceX erobert im Zukunftsmarkt der LEO-Kapazitäten (Low Earth Orbit) rasant Marktanteile. Die Sorge wächst, Eutelsat könnte hier technologisch und kommerziell den Anschluss verlieren. Die Quittung am Aktienmarkt folgte prompt: Allein im letzten Monat brach der Kurs um über 35 Prozent ein und notiert aktuell nur noch bei 2,63 Euro.

Lichtblicke am Horizont? Neue Partnerschaften sollen Wende bringen

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Gibt es trotz der angespannten Lage auch Hoffnungsschimmer? Eutelsat versucht, mit neuen Kooperationen gegenzusteuern. So gab der Konzern eine Vereinbarung mit Orange bekannt. Ziel ist es, die Position des Telekommunikationsriesen in der Satellitenkommunikation im niedrigen Erdorbit (LEO) mithilfe der OneWeb-Konstellation von Eutelsat zu stärken. Diese Allianz soll das Portfolio von Orange um LEO-Konnektivitätslösungen erweitern, die hohe Datenraten und niedrige Latenzzeiten für Geschäfts- und Regierungskunden versprechen.Zusätzlich unterzeichnete Eutelsat eine neue Vereinbarung mit wedotv, einem globalen werbefinanzierten Streaming-TV-Netzwerk. Im Rahmen dieser Kooperation starten drei neue deutschsprachige FAST-Kanäle (Free Ad-supported Streaming TV) – wedotv movies, wedotv BIG stories und wedotv sports – über die HOTBIRD-Satelliten von Eutelsat und werden europaweit frei empfangbar sein.

Eutelsats Dilemma im Überblick

Die Gemengelage für den Satellitenbetreiber bleibt komplex:

  • Ein Großaktionär, Hanwha Systems, zieht sich mit erheblichem Verlust zurück.
  • Ambitionierte Projekte wie OneWeb und IRIS² erfordern massiven Kapitaleinsatz.
  • Der Wettbewerbsdruck, insbesondere durch Starlink im LEO-Segment, steigt stetig.
  • Eine neue Partnerschaft mit Orange soll die LEO-Satellitenkommunikation stärken.
  • Eine Kooperation mit wedotv erweitert das Angebot an FAST-Kanälen.

Eutelsat navigiert somit durch äußerst stürmische Gewässer. Der Ausstieg eines Schlüssel-Investors und der immense Finanzierungsbedarf für Zukunftsprojekte wiegen schwer. Demgegenüber stehen neue strategische Allianzen, die das operative Geschäft stützen und erweitern sollen. Die entscheidende Frage bleibt: Reichen diese Maßnahmen, um im harten Satelliten-Wettkampf wieder nachhaltig Tritt zu fassen?

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