Enphase Energy – einst Vorreiter der Solartechnik – kämpft mit massiven Marktherausforderungen. Gestern veröffentlichte das Unternehmen enttäuschende Quartalszahlen, die die Aktie auf ein neues Jahrestief drückten. Doch was steckt hinter dem abrupten Vertrauensverlust der Anleger?

Quartalszahlen enttäuschen – Aktie im Sturzflug

Der Solarpionier präsentierte für das erste Quartal 2025 schwächere Umsätze und Gewinne als erwartet. Die Reaktion der Märkte ließ nicht lange auf sich warten: Am 23. April stürzte die Aktie um satte 15,7% ab und markierte damit einen neuen Tiefpunkt der jüngeren Börsengeschichte. Seit Jahresanfang hat der Titel bereits fast 40% an Wert verloren – ein Alarmsignal für Investoren.

Tarif-Konflikt mit China belastet Margen

Ein zentraler Krisenherd: Die drohenden US-Zölle auf Batteriezellen aus China. Enphase Energy bezieht kritische Komponenten aus dem Reich der Mitte und rechnet damit, dass die geplanten Abgaben die Bruttomargen im zweiten Quartal um etwa zwei Prozentpunkte drücken werden. Die Führungsetage prognostiziert nun eine Marge zwischen 42% und 45% – deutlich unter früheren Erwartungen.

Analysten ziehen Notbremse

Die einst bullischen Stimmen der Analysten verstummen zunehmend. Seit Ende 2024 wurde die Einstufung von "Moderat Kaufen" auf "Halten" herabgestuft – und die Skepsis wächst weiter. Das durchschnittliche Kursziel der Experten hat sich innerhalb eines Jahres halbiert. Zwar könnte das aktuelle Aktienrückkaufprogramm langfristig Unterstützung bieten, doch kurzfristig überwiegt die Unsicherheit.

Die entscheidende Frage bleibt: Schafft es Enphase Energy, seine technologische Führungsposition in turbulenten Zeiten zu behaupten – oder droht dem Solarstar ein dauerhafter Bedeutungsverlust?