Großinvestoren scheinen bei Eli Lilly geradezu in einen Kaufrausch verfallen zu sein und stocken ihre Anteile massiv auf. Gleichzeitig liefern Analysten ein gemischtes Bild, von optimistischen Kurszielen bis hin zu vorsichtigen Herabstufungen. Ist der jüngste Kursschub nur ein Strohfeuer oder der Beginn einer nachhaltigen Rallye?

Das große Geld setzt auf Eli Lilly

Die Aktivität institutioneller Investoren bei Eli Lilly ist derzeit bemerkenswert. So hat beispielsweise Compagnie Lombard Odier SCmA ihre Beteiligung im ersten Quartal um beeindruckende 73,0% aufgestockt und hält nun Aktien im Wert von über 220.000 Stück. Damit macht Eli Lilly rund 2,2% des Portfolios dieses Investors aus.

Auch andere Schwergewichte zeigen Flagge:

  • GAMMA Investing LLC steigerte seine Position im ersten Quartal um sagenhafte 103.831,6%.
  • Norges Bank baute im vierten Quartal eine komplett neue, substanzielle Position auf.
  • Proficio Capital Partners LLC erhöhte seinen Anteil im vierten Quartal gar um 100.387,1%.Zudem stockten Wellington Management Group LLP (+19,0%) und Capital International Investors (+23,2%) im vierten Quartal deutlich auf. Demgegenüber steht eine Reduktion durch West Oak Capital LLC, die ihren Anteil im ersten Quartal leicht um 6,4% verringerte. Insgesamt halten Hedgefonds und andere institutionelle Anleger beachtliche 82,53% der Aktien – ein Zeichen für starkes Vertrauen in die Zukunftsaussichten des Unternehmens.

Fundamentaldaten: Licht und Schatten

Die Zahlen von Eli Lilly untermauern die positive Grundstimmung, zeigen aber auch kleinere Dellen. Das Unternehmen wies eine herausragende Eigenkapitalrendite von 85,24% und eine solide Nettomarge von 23,51% aus. Der Umsatz im Quartal bis zum 1. Mai kletterte um 45,2% im Jahresvergleich auf 12,73 Milliarden US-Dollar. Ein kleiner Wermutstropfen: Der Gewinn pro Aktie von 3,34 US-Dollar verfehlte die Konsensschätzungen einiger Analysten. Die Bilanzrelationen mit einer Current Ratio von 1,15 und einem Verschuldungsgrad (Debt-to-Equity) von 2,00 bewegen sich im Rahmen.

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Analystenstimmen: Optimismus mit Vorbehalt

Die Analystengemeinde ist sich nicht ganz einig. UBS bekräftigte ihr "Buy"-Rating, unter anderem mit Verweis auf die Markteinführung von Einzeldosis-Tirzepatid-Fläschchen und deren Auswirkungen auf die Patientenakzeptanz des Abnehmmedikaments Zepbound. TD Cowen sieht ebenfalls Kaufpotenzial und passte das Kursziel an. Die Erste Group hingegen stufte Eli Lilly von "Buy" auf "Hold" herab und begründete dies mit Bedenken hinsichtlich zukünftiger Gewinnprojektionen. Neu auf dem Parkett ist Cantor Fitzgerald, die eine Coverage mit "Overweight" starteten, eine Einschätzung, die Morgan Stanley bestätigte.

Der Wettbewerb, insbesondere im Markt für kardiometabolische Erkrankungen, bleibt intensiv. Berichten zufolge erfreut sich Eli Lillys Wirkstoff Tirzepatid starker Verkaufszahlen, was den Konkurrenten Novo Nordisk unter Druck setzt. Novo Nordisk wiederum sucht aktiv nach Partnerschaften, um neue Behandlungsmethoden zu entwickeln und Marktanteile zurückzugewinnen.

Technisch betrachtet konnte die Aktie erst am Dienstag dieser Woche ihren 50-Tage-Durchschnitt überwinden, was oft als positives Signal für einen Aufwärtstrend gewertet wird. Allerdings deutet ein extrem hoher RSI-Wert von über 96 auf eine kurzfristig stark überkaufte Situation hin, was zur Vorsicht mahnt. Die kommenden Wochen dürften spannend werden und zeigen, ob die Bullen bei Eli Lilly nachhaltig das Ruder übernehmen können.

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