Die Chemiebranche steckt in einer tiefen Krise – und Dow Inc. spürt die Auswirkungen besonders deutlich. Während der Konzern mit drastischen Sparmaßnahmen gegensteuert, fragen sich Anleger: Reichen die Notmaßnahmen aus, um den anhaltenden Abschwung zu überstehen?

Chemieindustrie unter Druck

Die globale Nachfrage nach Chemieprodukten bleibt schwach, vor allem in Schlüsselmärkten wie China. Gleichzeitig drücken hohe Inflation und sinkende Verbraucherausgaben in Europa zusätzlich auf die Margen. Diese Branchenkrise zwingt Dow Inc. zum Handeln:

• Milliardenschweres Sparprogramm: Das Unternehmen will in diesem Jahr 1 Milliarde Dollar einsparen – durch Stellenstreichungen und reduzierte Ausgaben.
• Asset-Überprüfung in Europa: Besonders die Polyurethan-Sparte steht auf dem Prüfstand, drei weitere Anlagen könnten folgen.
• Liquiditätssicherung: Insgesamt peilt Dow 6 Milliarden Dollar an zusätzlicher Liquidität an, um die Durststrecke zu überbrücken.

Finanzielle Einbrüche und strategische Kurskorrekturen

Die Zahlen des ersten Quartals 2025 spiegeln die Branchenkrise deutlich wider:

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• Umsatzrückgang: Die Nettoumsätze sanken um 3% auf 10,4 Milliarden Dollar.
• Verlustgeschäft: Ein GAAP-Nettoverlust von 290 Millionen Dollar belastete die Bilanz.
• Projektverzögerungen: Das milliardenschwere Path2Zero-Projekt in Kanada wird verschoben, die Investitionsausgaben dafür um 1 Milliarde Dollar gekürzt.

Trotz der düsteren Aussichten hält Dow an seiner Dividendenpolitik fest. Die jüngste Ausschüttung von 70 Cent pro Mark ist bereits die 455. in Folge – ein Signal der Stabilität in unsicheren Zeiten. Doch wie lange kann der Konzern diese Linie halten, wenn sich die Marktbedingungen nicht bald bessern?

Globale Risiken und zögerliche Märkte

Die Unsicherheit wird durch handelspolitische Spannungen noch verstärkt. Potenzielle US-Zölle könnten die ohnehin angespannte Lage in der Chemiebranche weiter verschärfen. Dow als global agierender Player muss diese Entwicklungen genau im Blick behalten – ebenso wie die Anleger, die angesichts des über 50-prozentigen Kursrückgangs innerhalb eines Jahres verunsichert sind.

Die kommenden Quartale werden zeigen, ob die drastischen Sparmaßnahmen und strategischen Anpassungen ausreichen, um Dow durch diese stürmische Phase zu manövrieren. Eins steht fest: Leicht wird es nicht.

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