Die Luft für den Energieriesen Chevron wird dünner. Zwischen politischen Fallstricken in Venezuela, einem schmerzhaften Stellenabbau und skeptischen Analystenkommentaren steht die Aktie unter erheblichem Druck. Braut sich hier ein ausgewachsener Sturm zusammen oder sind es nur kurzfristige Turbulenzen für den Dividenden-Aristokraten?

Venezuelas Schlinge zieht sich zu

Die Situation in Venezuela entwickelt sich für Chevron zunehmend zum Drahtseilakt. Nachdem die US-Behörden Chevron den Export von venezolanischem Rohöl untersagten, was prompt zu einem Anstieg der Ölpreise aufgrund von Versorgungsängsten führte, gab es jüngst eine neue Genehmigung der Trump-Administration. Diese erlaubt es dem Konzern zwar, seine Vermögenswerte im Land zu behalten, untersagt aber weiterhin Ölexporte oder eine Ausweitung der Aktivitäten. Am vergangenen Mittwoch zog Chevron dann die Reißleine und kündigte seine Ölproduktions-, Service- und Beschaffungsverträge in Venezuela auf, plant jedoch, sein direktes Personal vor Ort zu halten. Zuvor hatte das Unternehmen eine 60-tägige Verlängerung von der US-Regierung für seine Operationen im Land erhalten, während Washington eine begrenzte Lizenz vorbereitet, die es Chevron ermöglicht, seine Öl-Assets zu sichern – das Importverbot für venezolanisches Öl in die USA bleibt jedoch bestehen. Die Unsicherheit bleibt also ein steter Begleiter.

Der Rotstift regiert: Chevron auf Schrumpfkurs?

Doch nicht nur die geopolitische Lage sorgt für Kopfzerbrechen. Chevron greift intern hart durch: Am Mittwoch wurde bekannt, dass fast 800 Stellen in Midland County, Texas, ab dem 15. Juli gestrichen werden. Dies ist Teil eines umfassenderen Plans, die globale Belegschaft bis Ende 2026 um bis zu 20 Prozent zu reduzieren. Bereits im März war die Streichung von mindestens 600 Arbeitsplätzen in Kalifornien zum 1. Juni angekündigt worden. Als Gründe für diesen drastischen Schritt nennt das Management Kostensenkungen und eine Vereinfachung der Geschäftsstrukturen. Zusätzlicher Druck entsteht durch den Entzug der Venezuela-Lizenz und die weiterhin schwebende, milliardenschwere Übernahme des Konkurrenten Hess. Die Nervosität ist spürbar.

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Aktionäre geben Rückendeckung – doch die Sorgen bleiben

Trotz der angespannten Gemengelage zeigten sich die Aktionäre auf der jüngsten Hauptversammlung loyal. Der Vorstand und dessen Vergütung wurden mit überwältigender Mehrheit von rund 97% bzw. 94% bestätigt, während klimabezogene Anträge deutlich abgelehnt wurden. Ein Lichtblick für Anleger, die auf Kontinuität setzen, ist sicherlich die beeindruckende Dividendenhistorie: Seit 55 Jahren zahlt der Konzern eine Dividende und hat diese seit 37 Jahren in Folge erhöht. Dennoch notiert die Aktie aktuell nahe ihres 52-Wochentiefs bei einer Marktkapitalisierung von rund 237 Milliarden US-Dollar.

Die jüngsten Quartalszahlen zeichnen ein gemischtes Bild. Im ersten Quartal 2025 übertraf der bereinigte Gewinn pro Aktie mit 2,18 US-Dollar zwar die Analystenerwartungen von 2,15 US-Dollar. Der Umsatz hingegen blieb mit 47,6 Milliarden US-Dollar hinter der Prognose von 48,39 Milliarden US-Dollar zurück. Passend dazu stufte HSBC die Chevron-Aktie kürzlich von „Buy“ auf „Hold“ herab und senkte das Kursziel von 176 auf 158 US-Dollar, unter Verweis auf Änderungen im Aktienrückkaufprogramm und bei den Ausschüttungsrenditen. Zudem haben laut InvestingPro elf Analysten ihre Gewinnschätzungen für die kommende Periode nach unten korrigiert. Trotz einer soliden Bruttogewinnmarge von 39% und einer moderaten Verschuldung – die Wolken über Chevron wollen sich nicht so recht verziehen.

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