Die Carbios-Aktie zeigt nach monatelangem Abwärtstrend plötzlich Lebenszeichen – doch kann der Biorecycling-Pionier den Hoffnungsschimmer in eine nachhaltige Erholung verwandeln? Alles hängt an einem einzigen Projekt: der verspäteten PET-Recyclinganlage in Longlaville.

Longlaville: Das Milliarden-Roulette

Das französische Unternehmen steht vor seiner wohl größten Bewährungsprobe. Die industrielle Biorecyclinganlage in Longlaville, Herzstück der Firmenstrategie, ist bereits ein halbes bis dreiviertel Jahr hinter dem Zeitplan. Der Grund: fehlende Finanzierung.

Doch es gibt Lichtblicke:

  • Verträge mit L'Oréal und L'Occitane sichern Abnahmen des recycelten PETs
  • Baubeginn könnte zwischen Juni und September erfolgen – wenn die Geldgeber zusagen
  • Die Anlage wäre weltweit eine der ersten ihrer Art

"Die Verträge zeigen, dass die Technologie Marktakzeptanz findet", kommentiert ein Branchenkenner. "Doch ohne die Anlage bleibt Carbios ein Laborbetrieb."

Finanzielle Abwärtsspirale gestoppt?

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Die Zahlen lesen sich bisher wenig ermutigend:

  • 33,1 Millionen Euro Verlust in 2024
  • Hoher operativer Mittelabfluss durch Investitionen
  • Aktie immer noch 69% unter dem 52-Wochen-Hoch

Doch der jüngste Kursanstieg um fast 29% in einer Woche auf 7,85 Euro deutet an: Die Märkte wittern eine Chance. Der radikale Sparkurs – bis zu 40% Stellenabbau – soll die Liquidität sichern und Investoren beruhigen.

Entscheidungsjahr 2025

Die nächsten Monate werden über die Zukunft von Carbios entscheiden. Gelingt der Finanzierungs-Coup für Longlaville, könnte der Biotech-Pionier endlich den Sprung vom Labor- zum Industriemaßstab schaffen. Scheitert das Projekt, droht der Aktie ein Rückfall in die Tiefen der Verlustzone.

Eines ist klar: Bei Carbios geht es im Jahr 2025 um alles oder nichts. Die Investoren scheinen bereit, dieses Risiko einzugehen – zumindest vorübergehend.

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