
BYD Aktie: Warnsignal gesendet?
16.06.2025 | 00:08
Der chinesische E-Auto-Gigant bezeichnet den Preiskampf in der Branche als „nicht nachhaltig“, nur um kurz darauf selbst die Preise für beliebte Modelle zu senken. Welche Strategie steckt hinter diesem scheinbaren Widerspruch und wie reagieren die Anleger auf dieses Vorgehen?
Strategisches Doppelspiel im Preiskampf
Es war ein bemerkenswertes Statement: Am 13. Juni 2025 charakterisierte Stella Li, eine hochrangige Managerin bei BYD, den aktuellen Preiskampf im chinesischen E-Auto-Sektor als "nicht nachhaltig". Sie betonte, dass Wettbewerber oft BYD imitierten, indem sie größere Modelle zu günstigeren Preisen anböten, was den Konzern zum Reagieren zwinge, um schlicht zu überleben. Eine offene Einschätzung der angespannten Marktlage.
Doch fast zeitgleich zu diesen mahnenden Worten drückte BYD selbst bei mehreren populären Modellen wie dem Dolphin, Seal und Atto 3 erneut auf die Preistube. Dieser zweigleisige Ansatz – die Gefahren des Preiskriegs öffentlich anzuprangern und gleichzeitig aktiv daran teilzunehmen – wird von Beobachtern als strategisches Manöver gewertet. Ziel könnte sein, kleinere Rivalen unter Druck zu setzen, die eigene Marktposition zu festigen und gleichzeitig die Fabriken ausgelastet sowie den Verkaufsschwung aufrechtzuerhalten.
Expansion auf Hochtouren: Südkorea im Visier
Ungeachtet der Preiskämpfe im Heimatmarkt treibt BYD seine internationale Expansion energisch voran. Besonders in Südkorea konnte das Unternehmen im Mai 2025 einen wichtigen Erfolg verbuchen: BYD avancierte zum zweitgrößten E-Auto-Verkäufer unter den fünfzehn Autoimporteuren des Landes. Maßgeblich dafür waren die starken Verkaufszahlen des Modells Atto 3, von dem 513 Einheiten abgesetzt wurden.
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Die Ambitionen auf der koreanischen Halbinsel gehen jedoch weiter. Bis Ende dieses Jahres plant BYD, die Anzahl seiner Servicezentren und Ausstellungsräume in Südkorea mehr als zu verdoppeln. Zudem sollen im weiteren Jahresverlauf 2025 neue Modelle wie die Elektrolimousine Seal und das Elektro-SUV Sealion 7 auf den koreanischen Markt kommen. Dies unterstreicht die klare Strategie, die Präsenz in diesem wettbewerbsintensiven Markt auszubauen.
Anleger skeptisch? Starke Zahlen als Fundament
Die aggressive Strategie und der Preiskampf scheinen jedoch nicht alle Investoren zu überzeugen. Das Short-Interesse an der BYD-Aktie (gehandelt unter BYDDF an den OTC-Märkten) verzeichnete im Mai 2025 einen deutlichen Anstieg. Bis zum 31. Mai wuchs die Zahl der leerverkauften Aktien um 57,2% im Vergleich zu Mitte Mai, wie am 15. Juni berichtet wurde. Die Days-to-Cover Ratio lag bei 6,0 Tagen.
Diese Entwicklung am Aktienmarkt steht im Kontrast zu den eigentlich starken Finanzzahlen zu Jahresbeginn. Im ersten Quartal 2025 konnte BYD seinen Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahezu verdoppeln. Der Umsatz kletterte im selben Zeitraum um 36% auf fast 24 Milliarden US-Dollar. Fundamentale Stärke trifft hier also auf wachsende Skepsis am Kapitalmarkt. Trotz dieser eigentlich positiven Geschäftsentwicklung spiegelt der Aktienkurs eine andere Realität wider: Die Papiere markierten erst am vergangenen Freitag ein neues 52-Wochen-Tief bei 14,54 Euro und haben allein in der letzten Handelswoche rund zwei Drittel ihres Werts eingebüßt.
Ob diese aggressive Doppelstrategie aus öffentlichen Warnungen vor dem Preiskrieg und gleichzeitiger Preissenkungsoffensive langfristig aufgeht und wie die Anleger die jüngsten, massiven Kursverluste verdauen, bleibt eine der spannendsten Fragen im dynamischen E-Auto-Markt.
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