Der Flugzeugbauer Boeing erlebt derzeit eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Während Bank of America die Aktie mit einem fulminanten Kursziel von 260 US-Dollar zum "Buy" hochstuft, malt CEO Kelly Ortberg ein deutlich nüchterneres Bild der internen Herausforderungen. Kann der Konzern die Erwartungen erfüllen – oder droht bald die Bruchlandung?

Machtpoker um Flugzeugriesen

Bank of America sieht Boeing klar auf der Gewinnerseite – und hebt nicht nur die Einstufung auf "Buy" an, sondern peilt mit 260 Dollar sogar das höchste Kursziel der Branche an. Hintergrund: Analysten wittern Chancen in den aktuellen Handelskonflikten, wo Flugzeuge als politisches Druckmittel dienen könnten. Gleichzeitig stabilisiert sich die Produktion langsam.

Doch während die Wall Street jubelt, bremst CEO Ortberg die Erwartungen: "Der Markt ist noch nicht bereit für ein neues Flugzeugmodell." Statt in Innovationen zu investieren, muss sich Boeing erst einmal von den Produktionsproblemen und Sicherheitspannen der letzten Jahre erholen. Ein Dilemma, denn der europäische Rivale Airbus nutzt die Schwächephase bereits geschickt aus.

Produktion unter Druck

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Die Zahlen zeigen die Herausforderungen:

• Nur 38 737 MAX im Mai produziert – nahe der FAA-Obergrenze
• 787 Dreamliner-Produktion soll auf 7, später 10 Maschinen steigen
• 777X-Jets frühestens 2026 auslieferbar – Jahre hinter Plan

Doch es gibt Lichtblicke: Die Lieferungen nach China sollen im Juni wieder anlaufen, und Air India plant eine Mega-Bestellung über bis zu 200 Flugzeuge. Die Nachfrage ist da – doch kann Boeing sie auch bedienen?

Fazit: Spannungsfeld zwischen Hoffnung und Realität

Boeings Aktie zeigt sich robust – doch die wahren Tests stehen noch bevor. Gelingt die beschleunigte Produktion? Kommen die Zulassungen für die 737-MAX-Varianten wie geplant bis Jahresende? Und wann fließt endlich wieder Geld in die Entwicklung neuer Modelle? Die nächsten Quartale werden zeigen, ob der Flugzeugbauer wirklich wieder auf Kurs ist – oder ob die jüngste Rallye nur eine Augenblickserholung war.

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