Boeing steht an einem Wendepunkt – gleich zwei positive Entwicklungen könnten dem angeschlagenen Luftfahrtkonzern neuen Schwung verleihen. Während die Produktion der 737 MAX deutlich hochgefahren werden soll, bahnt sich auch in einem langwierigen Rechtsstreit eine überraschende Lösung an. Doch reicht das, um das Vertrauen der Anleger nachhaltig zurückzugewinnen?

Produktion wird massiv ausgeweitet

Der US-Flugzeugbauer plant eine deutliche Steigerung der 737 MAX-Produktion. Nach der aktuellen Stabilisierung bei 38 Maschinen monatlich – eine von der FAA vorgegebene Obergrenze – peilt Boeing zunächst 42 Einheiten pro Monat an. Noch ehrgeiziger: Bereits Anfang 2026 soll die Kapazität für 47 Flugzeuge bereitstehen.

Parallel arbeitet das Unternehmen fieberhaft an der Zertifizierung der Modelle MAX 7 und MAX 10, die noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll. Diese Varianten machen einen erheblichen Teil des Orderbuchs aus – ihr Erfolg ist entscheidend für Boeings Zukunft.

Finanzielle Erholung in Sicht?

Die Produktionssteigerung könnte den finanziellen Druck lindern. Zwar verbrannte Boeing im ersten Quartal noch 2,3 Milliarden Dollar an Barmitteln, doch für die zweite Jahreshälfte wird eine positive Cashflow-Entwicklung erwartet. Ein Lichtblick: Die Produktionsfehler sind bereits um 30% gesunken – ein wichtiger Schritt für mehr Effizienz und Qualität.

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Überraschende Wende im Rechtsstreit

In einem atemberaubenden Schwenk hat das US-Justizministerium beantragt, die Betrugsklage gegen Boeing fallen zu lassen. Die Klage stand im Zusammenhang mit den tödlichen Abstürzen zweier 737 MAX. Grundlage ist ein Vergleich, der Boeing insgesamt 1,1 Milliarden Dollar kostet:

• 243,6 Millionen Dollar Strafe
• 444,5 Millionen Dollar für einen Entschädigungsfonds der Opferfamilien

Im Gegenzug entgeht das Unternehmen einer Verurteilung – ein entscheidender Schritt zur Normalisierung.

Fazit: Licht am Ende des Tunnels?

Mit der Produktionsausweitung und der Lösung des Rechtsstreits könnte Boeing endlich wieder Fahrt aufnehmen. Die Aktie hat sich bereits erholt und liegt nur knapp unter ihrem Jahreshoch. Doch die eigentliche Frage bleibt: Schafft es der Luftfahrtriese, das verlorene Vertrauen nachhaltig zurückzugewinnen? Die kommenden Quartale werden es zeigen.

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