Gestern legte die Barry Callebaut-Aktie über 3% zu – getrieben von "Meinungskäufen", die den Titel als unterbewertet sehen. Doch kann der Schokoladenhersteller seinen langfristigen Abwärtstrend wirklich durchbrechen?

Defensive Werte im Aufwind

Der jüngste Aufschwung fand in einem freundlichen Umfeld für Schweizer Titel statt, nachdem die Börse dort zuvor geschlossen war. Wie typisch in unsicheren Phasen profitierten defensive Branchen:

  • Nahrungsmittelwerte
  • Versorger
  • Immobilien
  • Gesundheitstitel

Doch hinter der scheinbaren Stärke verbirgt sich eine vorsichtige Marktstimmung. Investoren suchen Sicherheit – aber ist Barry Callebaut wirklich ein sicherer Hafen?

Inflationsdaten als Katalysator

Globale Preisdaten gaben gestern den Ton vor:

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  • In Europa deuten die Zahlen auf mögliche EZB-Zinssenkungen nächste Woche hin
  • Der US-Kern-PCE-Index stieg im April schwächer als erwartet

Diese Entwicklungen stützten insgesamt die Risikobereitschaft. Doch für Barry Callebaut bleiben die eigentlichen Probleme hausgemacht.

Der lange Schatten des Kakaopreis-Schocks

Seit November 2024 im Abwärtstrend, kämpft das Unternehmen mit den Nachwirkungen extremer Kakaopreis-Schwankungen:

  • Unvollständige Weitergabe der gestiegenen Kosten an Kunden
  • Deutlicher Rückgang der Verkaufsmengen
  • Verzögerungen beim Kostensenkungsprogramm

Trotz Gegenmaßnahmen wie Preisanpassungen und neuen Finanzierungsformen zeigen sich "Risse in der Turnaround-Story", wie Analysten betonen. Zwar hält das Unternehmen an seiner Prognose für steigende operative Gewinne fest – doch seit Januar wurden die Erwartungen mehrfach nach unten korrigiert.

Die entscheidende Frage: Reichen die gestrigen Käufe für eine echte Trendwende – oder war es nur eine Atempause im anhaltenden Bärenmarkt?

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